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Heinz G Huber
Der Straßburger Bischof Jean Julian Weber (Mitte) als Wendelinusreiter (1957).
ter Zuträger zu diesem alten Herrenreiter, dem der Anstand befehlen
müsste sich ganz unsichtbar zu halten. "24
Im Brief an Carl Benz schrieb Nadler u. a.:
„Als wir am Montag in der Zeitung gelesen hatten, dass Franz von Papen
die Reiterprozession in Nußbach angeführt habe, da hat es uns fast vom
Stuhl gehauen. Du kannst Dir denken, dass wir keine Hand gerührt hätten,
wenn uns davon etwas bekannt gewesen wäre, dass der alte Herrenreiter
mitmacht, oder gar noch an der Spitze. Soviel Ehrgefühl müsste er nämlich
haben, dass er nimmer vorne an reitet, der den traurigsten Zug der deutschen
Geschichte angeführt hat. "25
Carl Benz stellte in seinem Antwortbrief klar, dass Papen nicht an der
Spitze geritten sei. Auch sei die Bemerkung im Zeitungsartikel der „Badischen
Volkszeitung", dass Papen „ein eifriger Förderer der hiesigen Wendelinusprozession
" sei, eine „glatte Lüge". Benz, der selbst während der
NS-Zeit unter Repressionen zu leiden hatte26, bemühte sich dann, die Position
des Nußbacher Ortspfarrers Fridolin Bigott darzustellen und zu
rechtfertigen:
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