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Ekkehard Klem
Der Heiligenzeller Ortsvorsteher Gustel Schrempp beim Abschlag seiner Scheibe
Aus seiner Heimatsammlung kann Wolfgang Kopp aus einem Zeitungsartikel
aus dem Jahre 1935 zitieren:
„Das Scheibenschlagen, das dieses Jahr leider unterblieb, wird schon seit
altersher auf der,Gänsburg' oder in der ,Holzgasse' ausgeführt, wobei
wie in Reichenbach ein Kreuz errichtet wird. Zum Scheibenfeuer suchte
man sich früher abgehauene Dornhecken und dergleichen zusammen^.5
Nach dem IL Weltkrieg wurde von den Rekruten die Tradition des Schei-
benschlagens wieder belebt. Pfarrer Franz Weinmann, der am 15.07.1945
nach Heiligenzell kam, setzte sich für den Erhalt des Brauchtums ein. Im
Jahre 1954 erfolgte jedoch bereits wieder die Einstellung. Die Sprüche der
Scheibenschläger waren teilweise beleidigend und arteten aus. Es gab hierdurch
erheblichen Ärger und Unfrieden im Ort.
Auf Initiative des Vorstandsmitgliedes des Sportvereins Heiligenzell,
Maurermeister Bruno Eble und des Vorsitzenden Gerhard Mahr, gibt es im
Jahre 1973 einen Neuanfang der bereits untergegangenen Tradition des
Scheibenschlagens. Die Scheiben fliegen nunmehr vom Kappelberg unterhalb
des Wasserhochbehälters in das Tal.6 Mit von der Partie ist natürlich
auch die Abteilung Heiligenzell der Freiwilligen Feuerwehr. Das Feuer-
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