http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0200
200
Bernhard Littenweiler
„Fuchs", das heißt erneut mit einem aus dem Tierreich entnommenem Begriff
bezeichnet werden.
Laut Abiturientenverzeichnis des Ettenheimer Gymnasiums waren es
1901 nur fünf Schüler, die diesen Weg beschreiten konnten. Ein Einziger
war aus Euenheim, je einer aus Altdorf und Mahlberg, die beiden anderen
aus Ludwigshafen am Rhein bzw. aus Frankenthal.
Dr. Hans Bölle, langjähriger Vorsitzender der Ettenheimer Schulgemeinde
, hat den „ersten Muli" seines Gymnasiums im „Geroldsecker
Land" 1993 einen eigenen Artikel gewidmet.
1904: Das Thema der Metamorphose, der Umwandlung des Schülers vom
Frosch zum Mulus, wird in der Abiturientenkarte von 1904 erneut aufgegriffen
. Sie wurde aus dem unten genannten Buch von Dieter Städele entnommen
. Die Muli dieses Jahrgangs stellen vor allem ihre Umwandlung
im Verlauf der Reifeprüfung dar. Glaubt man dem Zeichner der Karte,
wurde sie öffentlich in Anwesenheit vieler Zuschauer abgehalten. Im
Hintergrund der Prüfungsarena erblickt man das Gymnasium und einen
Frosch, der noch draußen wartet. Der erste Maulesel bzw. Prüfling, der mit
der Peitsche des Lehrer-Dompteurs über die Buchhürden durch die Prüfung
gejagt wird, ist sozusagen noch im Status Nascendi, also im Begriff,
ein Mulus zu werden. Er ist deswegen noch nackt und hat an seinen
Hinterläufen sogar weiterhin die Schwimmhäute eines Froschs. Erst der
zweite Mulus hat schon ein behaartes Fell, trägt aber noch keinen Lorbeer-
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0200