http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0202
202
Bernhard Littenweiler
1905: Der Zeichner der Abiturientenkarte von 1905, der sich seiner künstlerischen
Fähigkeiten wohl bewusst war, hat sich links oben auf der Karte
verewigt. Er ist einer der wenigen Karten-Künstler, dessen Namen eindeutig
ermittelt werden konnte. Es ist Heinrich Grobe aus Straßburg. Auch er
hat für seine sehr stilvolle Zeichnung wieder ein der Antike entlehntes Motiv
ausgewählt. Der Abiturient ist in einer Quadriga, einem von vier edlen
Pferden gezogenen zweirädrigen Streitwagen, als Sieger dargestellt, der
soeben das mit Lorbeergirlanden geschmückte Ziel durchfahren hat.
Unter den zwölf Schülern sind jetzt immerhin schon vier Ettenheimer
vertreten. Außerdem einer aus Grafenhausen (Wilhelm Köbele, der Vater
der Ortssippenbücher), je einer aus Kenzingen und Kippenheim, einer aus
Schmieheim (Simon Casewitz), zwei aus Straßburg und je einer aus Heidelberg
und Neustadt/Hardt.
Für diese Karte galt zum letzten Mal die alte postalische Bestimmung,
wonach auf der Adressenseite keine Nachrichten erlaubt waren. Deshalb
findet man noch rechts oben auf der Bildseite das für einen Gruß und den
Namen des Schülers vorgesehene Kästchen.
1907: Die Durchführung der Reifeprüfung oder die „Maturitas" bildet von
neuem das Thema einer Abiturientenkarte. Der Übergang vom Gymnasium,
das rechts erhöht auf einem Felsen steht, hinüber zur Akademie oder Universität
, die auf der linken Seite eine noch höhere Position einnimmt, wird im
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0202