Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 229
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0229
Wolf von Windeck und seine Hinterlassenschaft

229

Im Jahre 1512 wurde die St. Barbarakapelle auf dem Ottersweierer
Kirchhof erbaut. An einem der drei Fenster befand sich auch das Wappen
Wolfs von Windeck mit den zwei Büffelhörnern an dem ungekrönten
Jungfrauenbild über dem geschlossenen Helm, das mit je drei weißen
und gelben Kugeln besetzt war. Im Jahre 1512 wurde Wolf gang von
Markgraf Christoph von Baden mit dem Hof (Kolbenhof) in Rücheln-
heim belehnt.14

Am 16. April 1513 vermachte Guta von Homburg ihrem Sohn Wolfgang
ihren Anteil von 800 Mark Silber an den jährlichen Stadtsteuern der
Reichsstädte Weil und Dinkelsbühl, damit er desto „fruchtbarliche und geschickter
" zur hl. Ehe greife und sich mit einer ehrsamen und tugendreichen
Person im Ehestand versehe.

Dabei machte sie zur Bedingung, dass ihr Sohn mit ihrem Vorwissen
und Einverständnis seine Wahl treffen sollte. Im Oktober 1513 heiratete
Wolf von Windeck Johanna von Thann.15 Er war 1515 volljährig.16

In dem zwischen 1514/1516 erbauten Chor der Bühler Pfarrkirche stiftete
Wolf ein Glasfenster. Ein weiteres enthielt das Wappen der von Thann
(oder Dahn): drei silberne Adler im roten Feld mit einem Affen als Helmzierde
, der sich im Handspiegel beschaut. Es war die Stiftung seiner Ehefrau
Johanna aus dem Jahr 1516.17

Im Chor der 1517 erbauten Kirche zu Ottersweier befanden sich weitere
mit Glasmalereien geschmückte Fenster. Sie stellten verschiedene Heilige
dar und waren vom Kirchherrn Sebastian von Windeck, Hans Bock, Ritter
Georg von Bach und Wolf von Windeck und seiner Gemahlin Johanna von
Thann gestiftet worden.18 Wolf von Windeck ist auf einem der Glasgemälde
in Rüstung und mit dem windeckischen Wappen zusammen mit dem
Heiligen Christopherus dargestellt, seine Gemahlin Anna von Thann mit
der Heiligen Anna Selbdritt, beide in zeitgenössischer vornehmer Kleidung
. Wolf von Windeck „[...] kniet als bartloser Ritter in Rüstung vor
dem hl. Christopherus, der als Riese mit dem Jesuskind auf den Schultern
das Meer durchschreitet. Im Hintergrund ist ein Berg und wogendes Wasser
."19 Dem Erzengel Michael und den Heiligen Christophorus, Sebastian
und Barbara war 1453 die Kapelle in der Ottersweierer Pfarrkirche geweiht
worden.20

Zahlreichen Besitz hatten die Windecker in Renchen. Ein Hof ist 1320
erstmals urkundlich belegt.21 Der bzw. ein Windecker Hof lag 1535 an
oder bei der Allmendgasse hinter bzw. in der Nähe des Pfarrhauses.22 Nach
dem Tod des letzten männlichen Windeckers 1592 kamen die Windecker
Güter durch Erbfall an die Herren von Fleckenstein. Inwieweit die Windecker
in amtlicher Funktion auf der Burg bzw. dem Renchener Schloss tätig
waren, ist noch nicht hinreichend geklärt. Am Ende des Dreißigjährigen
Krieg waren von den Windecker Höfen wie auch von dem Schloss auf dem
Schlossberg nur noch geringe Reste übrig geblieben.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0229