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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 282
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282

Manfred Merker

Abb. 4: Der sterbende Hyacinth
in den Armen Apolls von Jean
Broc (1801)

Danach erzählt Ovid, wie der trauernde Gott eine Erinnerung an den geliebten
Jungen schaffen will, indem er seine Seufzer und dessen Blutstropfen
in eine Pflanze verwandelt, die das „AI, AI" seiner Klage und den Anfangsbuchstaben
des griechischen Hyakinthos, nämlich ein Y, im Stempel
tragen soll.8

Auf diesen Mythos spielt der verstorbene Verfasser in seinem Grabgedicht
an, wobei allerdings lediglich auf die vegetative Verwandlung im Leben
und Tod einer Pflanze abgehoben wird, ohne dass deutlich wird, worauf
sonst noch angespielt werden soll. Dass der Verstorbene als engagierter
Lehrer und Professor junger Schüler und Studenten, wie aus seiner Biographie
unten noch zu erläutern sein wird, an verschiedenen Lateinschulen
seines Franziskanerordens sicher auch von „pädagogischem Eros" geleitet
wurde, sei dahingestellt. Jede weitere Parallelisierung mit dem Hyakin-
thosmythos wäre wohl nur aus genauerer Kenntnis biographischer Daten
begründbar. Sein weites Verströmen von Blumenduft im Gedicht hingegen
steht sicher für das landesweite Wirken dieses erfolgreichen franziskanischen
Philologen und Organisators in der oberdeutschen Ordensprovinz.

In der Vermischung von christlichen und antiken Vorstellungen wird die
Hyazinthe hier zum Symbol einer frommen, liebevollen Haltung, die durch
sie erst manifestiert wurde. Zudem hatte der junge Pater bei seinem Ordenseintritt
bei der üblichen Affiliierung seinen Namen ja nicht nach dem


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