Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 296
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0296
296

Manfred Merker

Abb. 10: Hyazinthe
(Rittersporn) aus der Antologia
Magna des Theodor de Bry (1626)

menschen zeigt. Wie sein Zahlen verschlüsselnder Mitbruder und Zeitgenosse
ein paar Meter weiter an der geretteten Klostertür gerade ein ausgeklügeltes
Chronogramm für das Offenburger Katastrophenjahr 1689 gebastelt
hatte, reimte Pater Hyacinthus Pfister seine erfolgreiche Lebensgeschichte
im sprachlichen Spiel mit antiken und christlichen Bildern auf seinen
Grabstein und fordert uns damit auf, über sein gottgeleitetes Leben
nachzudenken in der Besinnung auf den eigenen Tod. Im besinnlichen Innehalten
vor diesem steinernen Zeitzeugnis kann für uns damit über alle
Jahrhunderte hinweg auch eine Begegnung stattfinden mit einem frommen
Franziskanerbruder, der in der Überwindung einer schweren Leidenszeit
ein sichtbares Zeugnis für ein sinnerfülltes Leben gegeben hat, der ein wenig
stolz ist auf seine Lebensbilanz, die auch wir Nachgeborenen in Stein
gemeißelt lesen sollten.19 Diese wird bei dem oben erwähnten handschriftlichen
Schlusseintrag in einem der größten Werk der Weltliteratur, zu dem
Hyacinthus Pfister aufgrund seines blumigen Namens eine ganz persönliche
Beziehung hatte, nämlich in Ovids Metamorphosen, oberhalb der
schönen Blumenvignette mit drei Worten auf eine Formel gebracht. Sie gilt
genauso für seine Zeit, wie auch für unsere, und das auch in beiden möglichen
Übersetzungen der mehrdeutigen lateinischen Sentenz, die uns zur
Wahl gestellt werden: „Vor unser Glück sind Hindernisse gesetzt" oder


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0296