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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 344
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344

Ernst Gutmann

Stadt gelegenen Gutleut- oder Sondersiechenhaus, das für pestbehaftete
Kranken als Unterkunft diente, war es damals üblich, ein Spital innerhalb
der Mauer aus verschiedenen Mitteln zu stiften und zu unterhalten. Das
Spital diente damals als Krankenhaus, Herberge, Waisenhaus und Altersheim
. Spitäler finden wir schon früh in den benachbarten größeren Städten
der Markgrafschaft zu Baden-Baden und Pforzheim. Im Jahre 1583 bestand
laut den zitierten Unterlagen in den Städten Baden-Baden, Kuppenheim
, Steinbach und in den Marktflecken Bühl und Rastatt Spitäler oder
Siechenhäuser. Zur Finanzierung wurden städtische oder kirchliche Stiftungen
herangezogen oder neu errichtet. Folgende Gründe zur Errichtung
eines Spitals sind in den Akten notiert:

„Die schon seit Jahren durchreisenden Personen, die während der Reise
krank werden, wurden an der Grenze zu Lichtenau (Lichtenberg) wieder
zurückgeschickt und fanden sich dann jammernd und klagend zu Stollhofen
wieder ein. Durch den Aufenthalt in einem Spital, könnte man die Kranken
wieder Reisefähig machen und dann in ihre Heimat zurückschicken.

Aus der Frühmeßstiftung von 1448 von der edlen Rittersfrau Elisabeth
von Rust, seien so viele Güter und Geld zusammen gekommen das man es
sogar für die Erhaltung der Landstraße nach Lichtenau verwendet hatte.
Dieses sei aber nicht im Sinne der Stifterin. Man könne mit diesen Mitteln
ein Stiftsbrief mit 190 Gulden erstellen und das von der Frühmeßstiftung
erhaltene Pfründehaus hinter der Kirche St. Erhard als Spital einrichten.
Ebenfalls könnte man einige zugelaufene Kinder dort unterbringen. "

Der kirchliche Verwalter Seeger bestätigte dieses hochchristliche Vorhaben
auf den 10. Mai 1583. Doch scheint man dann dieses Spital nur wenige
Jahre geführt zu haben. 1590 scheinen Teile der vorhanden Mittel dem
„Gutleuthausfonds" zugeführt worden zu sein. Auch zur Finanzierung der
Schule sind Teile der Güter verwendet worden. Die Übernahme des verschuldeten
Landes durch das durlacher Fürstenhaus 1594 und deren Bemühungen
die Finanzen in Ordnung zu bringen, hätte dieses Spital sicher
dann doch nicht Überleben lassen.20

Krankenversorgung in der Garnison 1594-1707

Sicher hatten die Soldaten in der Garnison eine eigene Versorgung. Doch
darf man es nicht in der Form eines regelrechten Spitals verstehen.

Am 3. Oktober 1645 finden wir im Kirchenbuch der Stadtpfarrei den
Eintrag einer Taufe. Daniel, Sohn von Nikolaus (Familiennamen fehlt)
vom bertoldischen Regiment und seine Ehefrau Maria von Freyburg, Taufpate
Daniel Knauds „Feldscherer" und Magdalena Ehefrau des edlen Leutnants
.21


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