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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 375
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Schiltacher Schiffer machen die Gutach floßbar

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und auch von Hans Jakob Dorner ist nichts Gutes zu berichten: Im Oktober
1747 steckte er in solchen finanziellen Schwierigkeiten, dass seine Felder
und sein auf 1250 Gulden veranschlagtes Haus zur Versteigerung kamen.38
Ein Zusammenhang mit dem Unternehmen im Gutachtal liegt nahe, dessen
Kosten und Verzögerungen offensichtlich die Finanzkraft Dorners überstiegen
. Wohl wurde es dann von Ulrich Trautwein allein durchgeführt, der
sich 1747 „Landschiffer zuo Hornberg" nannte.39

Die Flößerei auf der Gutach sollte jedoch Episode bleiben und dürfte
nach Ablauf der vereinbarten Vertragsdauer von zwölf Jahren, die Unterbrechungen
durch den Krieg dazugerechnet, spätestens anfangs der 1760er-
Jahre beendet gewesen sein. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert
werden: Sei es, dass die landschaftlichen Gegebenheiten die Flößerei hier
nicht rentabel machten, oder, dass die geschilderten bürokratischen und politischen
Erschwernisse das Projekt endgültig scheitern ließen. Möglich wäre
auch, dass Hochwasser die Bacheinbauten zerstörten, deren Rekonstruktion
sich danach nicht mehr rentierte. Darauf verweist die Feststellung von
Ludwig Barth, des ersten Erforschers der Kinzigfiößerei, dass 1767 die
Gutach „nicht mehr flößbar" war.40 Wenig später, 1789, schrieb Franz
Joseph von Pfiummern, der Sohn und Adjunkt des früheren Triberger Obervogts
, in seiner „Pflummernschen Chronik", dass es in der Herrschaft Irlberg
„weder schif noch schif- oder flößbare Wasser" gäbe oder diese dafür
„zu applicieren" wären; die vorhandenen Bäche könnten höchstens zur Wiesenbewässerung
gebraucht werden, ansonsten seien sie zu klein und „auch
wegen der darin liegenden Felsen undt Schrofen zu rauh."41

Anmerkungen

1 Diesem Aufsatz liegen Ausführungen zu Grunde, die ich am 20. 10. 2007 in Schiltach
anlässlich der Verleihung des Prädikats „Schiltach, internationale Flößerstadt" gemacht
habe.

2 Vgl. zur Flößerei auf der Wolf: Bächle, Gebhard: Auf dem Schwall zu Tal. 400 Jahre
Wolftalllößerei. In: Heimat im Wolftal. Oberwolfach. Leben und Brauchtum in einer
Schwarzwaldgemeinde (Oberwolfach 1999), 88-99. Auf der Schiltach: Flaig,
Franz/Broghammer, Heinz: Zur Geschichte der Flößerei in Schramberg. In: D'Kräz.
Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg 3, 1983, 34-38; 4,
1984, 24-30. Auf dem Heubach: Fautz, Hermann: Die Geschichte der Schiltacher
Schifferschaft. In: Die Ortenau 28, 1941, 150-212, hier 152. Auf der Kleinen Kinzig:
Hiss, Albert: Kaltbrunn-Wittichen einst und jetzt. Chronik einer Schwarz waldgemeinde
und ihres Klosters (Kaltbrunn 1966), 204f.

3 Lehmann, Bruno: Die Kinzig und die Flößerei, hrsg. vom Flößerei- und Verkehrsmuseum
Gengenbach (Gengenbach 2005), 8-10.

4 Hitzfeld, Karlleopold: Chronik der Stadt Hornberg (Hornberg o.J.), 277.

5 Fürstenbergisches Urkundenbuch Bd. 7, Nr. 239; 239/1.

6 Kohlmann, Carsten: Die Schiltacher Schifferschaft im Zeitalter des Dreißigjährigen
Krieges. In: Schwäbische Heimat 54, 2003, 410-419, hier 413 f.


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