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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 389
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Ein armes Schwein kommt in den Himmel. Wilhelm Busch und Moritz Schauenburg

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ein Stück gemeinsamen Weges zurückgelegt hatten, gerieten sie aneinander
und gingen fortan getrennte Wege. Da der eine von beiden, der Verleger, im
badischen Lahr ansässig war, ist die Geschichte vom Heiligen Antonius
auch ein Stück badische Geschichte.

Für mich ist sie auch eine Art Familiengeschichte, denn bei dem Verleger
handelt es sich um meinen Urgroßvater. In verschiedenen Varianten
wurde sie in der Familie erzählt. Im Verlag wurde in meiner Jugend der
Antonius immer noch neu aufgelegt und vertrieben, und wenn wieder einmal
in einem anderen Verlag ein Busch-Album erschienen war, dann freute
man sich über die Tantiemen, die überwiesen wurden, wenn das Album
auch den Antonius enthielt. Die Urheberrechte hatte damals der Verlag -
und nicht der Autor und seine Erben - bis 50 Jahre nach dem Tod von Wilhelm
Busch. Nach dem heutigen Gesetz erlischt das Urheberrecht erst nach
70 Jahren.

Der Autor

Wilhelm Büschs Leben braucht hier im Einzelnen nicht dargestellt zu werden
. Anlässlich seines 175. Geburtstages am 15. April 2007 und seines
100. Todestages am 8. Januar 2008 sind zu den schon vorhandenen weitere
Biografien über den berühmten Niedersachsen erschienen. Sein Leben und
sein Werk sind ausgiebig erforscht und dokumentiert.

Wichtig für unseren Zusammenhang ist die Zeit, in der seine Bildergeschichten
entstanden sind. Sie ist im Wesentlichen begrenzt auf die Jahre
1858 bis 1884. Busch wollte nicht der werden, als der er heute vor allem
gefeiert wird. Es war nie seine Absicht, mit Bildergeschichten Ruhm zu erlangen
, sondern als Maler und Dichter. Statt nach dem Wunsch seines Vaters
Ingenieur zu werden, verließ er 1851 die polytechnische Schule in
Hannover und studierte von da an an den Kunstakademien in Düsseldorf
und Antwerpen und von 1854 an in München - immer wieder mit Unterbrechungen
. Vor allem die alte Malerei, die der Niederländer, faszinierte
ihn.

In München traf er sich mit anderen Künstlern in der Künstlervereinigung
„Jung-München", wo man trank und sang und sehr fröhlich war. Es
gab eine Kneipzeitung mit Karikaturen, zu der auch Busch seine Beiträge
lieferte. Zu seinen Malerfreunden gehörten Franz von Lenbach, der ihn
später porträtieren wird, und sein Lehrer Friedrich August Kaulbach. Er
lernt Ludwig Richter kennen, dessen Sohn Verleger war, die Verleger Caspar
Braun, Otto Bassermann und die beiden Brüder Hallberger. Der Vater
der Hallbergers betrieb in Stuttgart eine xylographische Anstalt und den
Verlag betrieb, aus dem später die deutsche Verlagsanstalt hervorgegangen
ist. Caspar Braun war mit Friedrich Schneider schon erfolgreich als Verleger
tätig. Die beiden brachten seit 1845 die „Fliegenden Blätter", eine sati-


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