Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 421
(PDF, 97 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0421
„Die entsetzlichen Rheinschnaken"

421

das Fieber galt, wohl weil sein Martyrium darin bestand, dass er auf einem
Rost gebraten wurde. Mit einem solchen Rost stellte und stellt man ihn
auch dar.16 Was aber wirklich half, war die so genannte Fieberrinde, die
Chinarinde, das Chinin.

Glück und Unglück

Goethe hatte Glück; er wurde, wie gesagt, von den Schnaken nur gestört
und geplagt, und es wird wohl keine Anopheles, jedenfalls keine infizierte
oder infizierende, unter ihnen gewesen sein. Aber Schiller holte sich die
Malaria in Mannheim, im Sommer 1783, und wurde sie nie mehr los.17 Es
hätte auch anders kommen können; und damit ganz anders für die deutsche
Literatur.

Anmerkungen

1 Goethe, Johann Wolfgang: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. In: J. W. G.,
Werke Bd. 9 (= Autobiographische Schriften 1). 11. Aull. Hamburg 1989, 465.

2 Weber, Karl Julius: Reise durch das Großherzogtum Baden. Stuttgart 1979, 140.

3 Ebd.

4 Büchner, Georg: Leonce und Lena. Ein Lustspiel. In: G. B., Sämtliche Werke und
Briefe. Leipzig 1922, 109-142; hier 131 (11,4).

5 Kaschnitz, Marie Luise: Orte. Aufzeichnungen. Frankfurt a. M. 1973, 7. Vgl. Werner,
Johannes: Marie Luise Kaschnitz und Karlsruhe (= Spuren 54). Marbach a. N. 2001;
ders., Dreimal Karlsruhe. Eine Rede. In: Badische Heimat 4/2006, 194-201.

6 Kaschnitz, a.a.O. Johann Georg Keyssler, der Reiseschriftsteller, wunderte sich darüber
, dass der Markgraf Ludwig Georg von Baden, der so genannte Jägerlouis, auch im
Sommer auf die Jagd ging, „da solche doch wegen des fliegenden Ungeziefers, so man
Schnacken nennet, höchst beschwehrlich ist" (zit. n. Sillib, Rudolf: Schloß Favorite
und die Eremitagen der Markgräfin Franziska Sibylla Augusta von Baden [= Neujahrsblätter
der Badischen Historischen Kommission NF 17]. Heidelberg 1914, 74; vgl.
Werner, Johannes: Der Jägerlouis und die Jagdlust überhaupt. Vom Leben im Barock.
In: Die Ortenau 62 [1982], 99-109). Von den „verhasten schnacken" hat auch Johann
Fischart gesprochen, der ja ein Straßburger war, und von den „Rheinschnacken" auch
Regiomontanus in seinem Kräuterbuch (vgl. Grimm, Jacob und Wilhelm: Deutsches
Wörterbuch. Bd. 9. Leipzig 1899, 1153); und Jean Paul hat sie unter diesem Namen
ebenfalls gekannt (vgl. ebd. Bd. 8. Leipzig 1893, 859).

7 Fabricius, Joh. Christ.: Species insectorum exhibentes eorum differentias specificas,
Synonyma auctorum, loca natalia, metamorphosin. Bd. 2. Hamburg/Kiel 1781, 469
(Historische Bibliothek Rastatt).

8 Schellenberg, J.R.: Gattungen der Fliegen. Zürich 1803, 87 (Historische Bibliothek Rastatt
).

9 Tulla, J.G.: Ueber die Rektifikation des Rheins, von seinem Austritt aus der Schweitz
bis zu seinem Eintritt in das Großherzogthum Hessen. Karlsruhe 1825, 52. Vgl. Ebering
, Hermann: Johann Gottfried Tulla und die Korrektur des Oberrheins. In: Die Ortenau
85 (2005), 495-514.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0421