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Zur Galloromania im Mittleren Schwarzwald und in der nörlichen Ortenau
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verballhorntes Passeck, fälschlich für Baschk Passhöhe/Gemeinde Yach,
Bastwald Wolf ach u. ö.
(Bennenacker) [22] /b^nsagsre/ m. „in Loh" bei der Kirche; a. 1811 Ben-
nenacker S. 60. Gall. Lehnwort benna >Korb<.52
Brei [38] /t'br^:j/ f. „Vorderer Geisberg", überwiegend sumpfige Wiesen,
steht nicht in direktem Zusammenhang mit dem gleichnamigen Oberbiederbacher
Namen („Obertal", Naturschutzgebiet), a. 1811 Breymattenbezirk
S. 68. Zu kelt. *bracu >Morast<.53
(Confinium Alamannorum) /s'abmanöirijm/ Gelehrter Name, zurückgehend
auf die Interpretation der Grenzbeschreibung von „926" mit Situie-
rung auf dem „Hessenberg" 722 m ü. M. Die Diözesangrenze Straßburg/
Konstanz ist dort deckungsgleich mit der Gaugrenze Ortenau/Breisgau. Sie
verlief entgegen der Darstellung von Maurer weiter östlich.54
{Eie) [9] und Auf der Eie [34] /yf dar ejs/ f. Berggelände (Wald) „Obersteig
" und im „Weißen Moos" (Äcker/Wiesen) a. 1811 Auf der aye S. 32.
Inselförmige Erhebung, >wie eine Aue<, germ. *awjö >Insel, Aue<, Umlaut
awjö > äüe > ep, im Substratgebiet mehrfach bezeugt ist die romanischalemannische
Diminutivbildung Eilet /ejtat/ (Biederbach u. ö.) < öuwja +
lin + ittu. Parallelbezeugungen im Südalemannischen mit Entrundung.55
Eunne [25, 36] nur mündlich, mehrfach /t'fijns/ „Vorderer Geißberg" und
Bachtalgrund in Nauen („Loh"), jeweils feuchtes Quellgelände, Oberbiederbacher
Zinken Euni f. GdXloxom.fons/fontana >Quelle, Brunnen< 56
{Geißberg) [36-39] (Bergname) /gajsb^rk/ markanter Bergname an der
Höhengrenze zwischen Biederbach-Schweighausen (Diözesangrenze).
Granget, Grangert /jm grärjgst/ m. Seitental im Kambach und in Welschensteinach
, Wolf ach und öfter im Substratgebiet (Schibboleth?) zu
mhd. geranc + ahi, mhd. ranc in Namen: >Windungen eines Wasserlauf
s<,57 westfränk. *kranc >krumm<, afrz. crancke >krumm<58 chranc
(schweizerdt.) >Kehre<59 Suffix -ittu im rätorom. Namen Cranchet.60
Gschasi /gsäsj/ f. Biederbach („Selbig") und im Prechtal, Hofstetten und
im Substratgebiet mehrfach. Gallorom. casa + ina >kleines Haus, Hütte
und umliegendes Land<.61 ca > tscha s.o. Vgl. Bergname: Gschasi-
/:op//Prechtal (Karte 1).
Gumme [12] /t'gijms, gijmsta/ noch halbappellativisch: 1. Gumm [9] a.
1811 In der Gum S. 6. - 2. Gummel („Obersteig"). - 3. Auf der Gumme
[50] „Kohlwald/Harmersbach". - 4. Gummwasen [47] („Rufenbauernhof
'). Gallorom. cumba >Tal, Schlucht<.62
Guttie [4] /t'gijtb/ f. - 1. „Mühlhalden" Bei der Kirche, a. 1811 Güttlenacker,
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