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Nachrichten
nistik und Geschichte in Freiburg ab. In Bonn promovierte er mit einer Studie über die heroisch
-galanten Romane Grimmelshausens (1957). Es kamen Zeiten der Schultätigkeit in
Baden-Baden bzw. Freiburg (1957-1960, 1964-1966). Dem Lehrberuf gewann Walter
Schäfer viel ab, ja eigentlich war er immer mit Leib und Seele zunächst Lehrer. Dass er für
zwei Jahre (1960-62) als Referatsleiter für internationalen Schüleraustausch bei der ständigen
Konferenz der Kultusminister in Bonn wirkte, kam der unprovinziellen Seite seines
Wesens entgegen. Seit 1966 unterrichtete Walter Schäfer am Deutschen Seminar der Universität
Freiburg und nahm 1973 den Ruf auf die Stelle eines Professors für Literaturwissenschaft
und Literaturdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch-Gmünd
an. Nach der Pensionierung zog es ihn wieder mit Macht an den Oberrhein zurück, Baden-
Baden wurde sein neues Lebenszentrum. Denn was ihn umtrieb, war nach wie vor die regionale
Literaturtradition seiner Heimat. Das Werk Grimmelshausens, Rompiers und der
Gebrüder Moscherosch, überhaupt der gesamte Bereich der Satire in der Überschneidung
ästhetischer Gestaltung und moralischen Wirkungswillens zogen ihn an. Der verfremdende
Blick des Satirikers ist ihm geläufig. Dies, wie auch die jederzeit penible philologische
Sorgfalt und historische Einbindung seiner Forschungen trugen dazu bei, dass seine Beiträge
, Bücher und Editionen, darunter zwei souveräne Moscherosch-Biographien, mittlerweile
unseren Kenntnisstand maßgeblich geprägt, ja sich als unverzichtbar erwiesen haben. Der
Notwendigkeit spezialisierter Quellenforschung ohne Rücksicht auf modische Attitüden
geht Schäfer nie aus dem Weg. Indes hat er nicht nur über seine Lieblingsautoren, sondern
immer wieder auch über die regionalen Amtsträger, die Ortsgeschichten und die adeligen
Geschlechter geschrieben, dabei mit großer Vorliebe die alten Beziehungen über Rhein hinweg
erforscht und in Erinnerung gehalten.
Kein Literaturwissenschaftler kennt sich so gut wie Schäfer aus in den alten Drucken,
den Akten, Handschriften und Lebenszeugnissen der älteren Historie des Oberrheins. Für
ihn ist diese Überlieferung kein akademisches Pensum, sondern Basis seiner eigenen Identität
und Teil seiner Lebenswelt. Sehr viele Leser und Hörer wissen dies zu schätzen und sagen
ihm Dank, gratulieren wie ich herzlich zum 80. Geburtstag, hoffen und wünschen, dass
sich das gesundheitliche Befinden so stabilisiert, dass wir von ihm noch manchen Beitrag
auch in der Ortenau lesen dürfen.
Prof. Dr. Wilhelm Kühlmann, Heidelberg
Hans Mild zum 80. Geburtstag (26.7.2008)
Der Historische Verein für Mittelbaden gratuliert herzlich dem Senior der Riedhistoriker
zum 80. Geburtstag. Seit vielen Jahren ist Hans Mild engagiert in der Geschichtsforschung
und -Vermittlung in Neuried tätig. Er hat als Sprecher der Arbeitsgruppe Dundenheim regelmäßig
Bericht in der Ortenau erstattet über die vielfältige Arbeit seiner Mitgliedergruppe.
Unzählige Initiativen gehen auf ihn zurück, die er neben seinem Beruf als Landwirt ins Leben
gerufen und erfolgreich umgesetzt hat. Vielfältige Ehrungen (bspw. Landesehrennadel)
bezeugen die Anerkennung seines Schaffens weit über die Ortenaugrenzen hinaus. Der Historische
Verein dankt Hans Mild für sein großartiges ehrenamtliches Engagement für die
Regionalgeschichte und gratuliert dem Jubilar herzlich.
Martin Ruch
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