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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 42
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Cornelius Gorka

jugend nutzte damals als Sportplatz ein kleines Plätzchen hinter der Kirche
- sehr zum Unmut des Pfarrers, denn: „Manchmal gingen Kirchenfenster
kaputt."

Nach Kriegsende 1945 gab es in Nordrach zunächst keinen Sportverein
. Aber schon bald wurde bei vielen heimkehrenden jungen Leuten der
Wunsch wach, zur gemeinsamen sportlichen Betätigung und zur Pflege
der Geselligkeit einen Verein zu gründen. Auf Initiative von Kurt Spitzmüller
trafen sich Anfang 1946 einige sportbegeisterte Nordracher, um die
Gründung eines Vereins vorzubereiten. Grundgedanke Kurt Spitzmüllers
war es, einen Verein ins Leben zu rufen, in dem alle sporttreibenden
Nordracher integriert wurden, damit keine konkurrierenden Gruppen entstehen
konnten.

Die Neugründung von Vereinen musste gemäß der Verordnung Nr. 33
vom 4. Februar 1946 von der französischen Militärregierung genehmigt
werden. Die Zulassung war dabei an strenge Auflagen geknüpft: In jeder
Gemeinde durfte nur ein einziger Sportverein als „Mehrsparten-Sportclub
" zugelassen werden, in dem mindestens drei Sportarten betrieben
werden sollten. Zudem waren bestimmte Sportarten verboten, wie beispielsweise
das Geräteturnen, die Kampfsportarten oder das Sportschießen
. Eine Wiedergründung der alten Vereine unter früherem Namen war
untersagt. Außerdem durften den neuen Sportvereinen nur politisch unbelastete
Personen vorstehen.

Die Nordracher Sportler beantragten daher zunächst bei der französischen
Besatzungsmacht die Abhaltung einer Gründungsversammlung.
Dem Gesuch mussten die politischen Fragebögen der Antragsteller und
Angaben über den Sportverein beiliegen. Nach der Gründungsversammlung
mussten dann das Sitzungsprotokoll, eine Liste der Vorstandsmitglieder
, die Vereinssatzung sowie das Sportprogramm für das laufende Jahr
der französischen Militärverwaltung vorliegen. Kurt Spitzmüller erinnert
sich noch daran, dass sämtliche Unterlagen in deutscher und in französischer
Sprache eingereicht werden mussten. Da es nichts zu beanstanden
gab, erhielt der neue Sportverein danach die endgültige Bestätigung.

So wurde im Mai 1946 im Gasthaus „Stube" der Allgemeine Sportvereins
(ASV) Nordrach mit den Sportarten Fußball, Leichtathletik und Radfahren
gegründet. Erster Vereins Vorsitzender wurde der frühere Vorsitzende
des Radfahrvereins, Josef Schüle. Kurt Spitzmüller übernahm die
Leitung der Leichtathletik-Abteilung und baute in wenigen Jahren eine
schlagkräftige Mannschaft auf, der sich neben einheimischen Talenten
auch auswärtige Athleten anschlössen. Dazu gehörten beispielsweise der
Sprinter und spätere Fernsehregisseur Uly Wolters oder der spätere Sportjournalist
Wolfgang Wünsche. Für die (nicht nur nach Erfolg) hungrigen
Sportler war vor allem die gute Naturalienversorgung in Nordrach eine
ausreichende Motivation zu einem Vereinswechsel. So galt der ASV zeit-


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