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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 50
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Cornelius Gorka

wahltaktischen Gründen (Verhinderung einer absoluten CDU-Mehrheit)
half Kurt Spitzmüller bei der Gründung der Freien Wähler in Nordrach
und kandidierte auch für die FW-Liste. Bei der Kommunalwahl 1953 wurde
Kurt Spitzmüller erstmals in den Nordracher Gemeinderat gewählt,
dem er bis 1971 angehörte. Auch seine Frau Gaby war (als erste Frau) von
1984 bis 1998 Nordracher Gemeinderätin. Kommunalpolitisch war Kurt
Spitzmüller ohnehin vorbelastet: Sowohl der Vater (11 Jahre lang) als
auch der Großvater (22 Jahre) waren Bürgermeister in Nordrach gewesen.
Von 1953 bis 1971 gehörte Kurt Spitzmüller ferner dem Kreistag und dem
Kreisrat des Landkreises Wolfach an. Seit Gründung des Ortenaukreises
1973 war er bis 1979 auch Mitglied in diesem Kreistag.

Während seiner Amtszeit als Kreisverordneter konnte er seine reiche
Sachkenntnis und Erfahrung einbringen und die Kreispolitik aktiv mitgestalten
. In den Sitzungen meldete sich Kurt Spitzmüller häufig bei sozialen
, kulturellen und gesundheitspolitischen Fragen zu Wort. An manche
Kreistagsdebatte kann er sich dabei gut erinnern. So wurde beispielsweise
lange über den Kauf des Vogtsbauernhofs gestritten, da sich die letzte Besitzerin
ein lebenslanges Wohnrecht gesichert hatte. Schließlich bewilligte
der Kreistag aber 1962 den Erwerb des Gebäudes für 50.000 DM. Der
Hof sollte zur Urzelle des heutigen Schwarzwälder Freilichtmuseums
werden. Auch mit dem langjährigen Landrat Ludwig Heß sei er gut ausgekommen
: „Der Landrat war ein sehr angenehmer Mensch und bei allen
Parteien beliebt". Heß war seit 1946 Landrat des Landkreises Wolfach
und wurde, obwohl er SPD-Mitglied war, 1956 auch mit den Stimmen der
CDU wiedergewählt.

Kurt Spitzmüllers Wirken in der Kommunalpolitik führte bald auch
zum Eintritt in die Bundespolitik: Über die FDP-Landesliste wurde er
1957 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er zunächst bis
1969 angehörte. Am 12. Januar 1971 rückte Spitzmüller für einen ausscheidenden
Parteifreund nach und blieb bis 1980 Mitglied des Bundestages
. Als Bundestagsabgeordneter machte er sich besonders als Sozial-, Familien
- und Gesundheitspolitiker einen Namen. Er galt als gut informierter
Debattenredner und sprach an einem Sitzungstag bis zu 24-mal zur Sache
. Dabei kamen ihm seine Kenntnisse als Klinikleiter und Sportler
ebenso zugute wie sein gesunder Menschenverstand. Auch seine Beharrlichkeit
und sein Humor halfen ihm, die mitunter schwerfällige parlamentarische
Arbeit zu bewältigen.

Von 1971 bis 1976 war Kurt Spitzmüller stellvertretender Vorsitzender,
von 1976 bis 1980 Parlamentarischer Geschäftsführer und von 1980 bis
1982 Fraktionsgeschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Daneben
übernahm er auch Aufgaben in der eigenen Partei. Kurt Spitzmüller gehörte
von 1952 bis 1959 und von 1963 bis 1967 dem FDP-Landesvorstand
an. Von 1970 bis 1974 war er zudem Mitglied des Bundesvorstands. Darü-


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