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Die Ortenauer Hochspringerin Ellen Mundinger
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Hallenmeisterschaften München 1974.
tiefer liegt und damit größere Höhen überwunden werden können. Am 21.
Februar 1971 schaffte die Offenburgerin die 1,75 Meter und wurde damit
in Berlin Deutsche Hallen-Jugendmeisterin („Badische Meisterin wurde
ich eigentlich immer"). Der Knoten war geplatzt und die neue Sprungmethode
verinnerlicht: „Auf einmal ging's mit dem Flop." Die mentale Fitness
spielte eine wesentliche Rolle: „So ein Erfolg hat ganz viel mit dem
Kopf zu tun."
Dann kam das Jahr 1972. Wenn Ellen Mundinger heute davon erzählt,
klingt es fast ein bisschen beiläufig: „Das war für mich damals die Konsequenz
aus der ganzen Springerei." Eine Steigerung um sieben Zentimeter
innerhalb kürzester Zeit: Wer mit sportlichen Leistungen vertraut ist, weiß
dieses Ergebnis angemessen zu würdigen. Mit den im Juli übersprungenen
1,82 Meter in München wurde sie Deutsche Hochsprungmeisterin und sicherte
sich damit die Olympiateilnahme. Dieser nationale Wettbewerb galt
als Probedurchlauf für das große internationale Kräftemessen. Mit dem
Deutschen Titel hatte sie „das Marschziel erfüllt". Hinter ihr platzierten
sich Renate Gärtner und die favorisierte Ulrike Meyfahrt, die jeweils 1,79
Meter übersprangen. Am 24. Juli 1972 schrieb der Oberbürgermeister der
Stadt Offenburg, Karl Heitz, an das „liebe Fräulein Mundinger" und reagierte
damit prompt: Mit ihm hätten sich sehr viele Offenburger „riesig ge-
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