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Albert Hauser
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Albert Hauser bei einer Zieleinfahrt
damaligen deutschen Sportwesen etablieren. Mitten in diesem sportlichen
Aufschwung brach der 1. Weltkrieg aus, der den Sportbetrieb zum Erliegen
brachte. Viele vor 1914 erfolgreichen Rennfahrer fielen den kriegerischen
Handlungen zum Opfer. Aber auch die Militärs machten sich das Fahrrad
zu Nutze. Es wurden Fahrradkompanien zur Erkundung, zum Verwundetentransport
oder zur Versorgung eingesetzt. Nach Ende der kriegerischen
Auseinandersetzungen durfte Deutschland zunächst an keinen internationalen
Wettkämpfen teilnehmen. Auch die olympischen Spiele 1920 und
1924 waren zunächst einmal tabu und auch die Mitgliedschaft im Weltverband
, der „Union Cycliste Internationale1" wurde bis 1923 verwehrt.
Andererseits hatten „die Davongekommenen" in Deutschland in jenen
Jahren ganz andere Sorgen als an Radsport zu denken. Nicht nur, dass ein
Fahrradreifen seinerzeit nur für drei Billionen Mark erhältlich war, vor allem
an die Überlebensfähigkeiten der Deutschen wurde in den ersten Jahren
nach dem 1. Weltkrieg ganz besondere Anforderungen gestellt. Denn
auf die „Steckrübenwinter2" der letzten Kriegsjahre sollten noch viele magere
Jahre folgen, in denen Revolutionswirren, Reparationszahlungen,
Putschversuche von links und rechts, Inflation, Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit
und anderes mehr ganz besondere Anforderungen an
die Überlebensfähigkeit der Deutschen stellten. Obwohl der „Bund deutsche
Radfahrer3" (BDR) durch die Vereinigung der „Allgemeinen-Radfahrer
-Union" (ARU) und dem „Deutschen Radfahrer Bund" (DRB) bereits
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