Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 68
(PDF, 101 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0068
68

Martin Frenk

1919 gegründet wurde, brauchte der Radsport sowohl auf nationalem wie
internationalen Terrain länger für ein Comeback. Beispielsweise dauerte es
bis 1923 ehe die Deutschen nach langen zähen Verhandlungen wieder im
Weltverband aufgenommen wurden. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit dem
Radsport in Deutschland und damit auch in der Ortenau rasant bergauf.

Mit Albert Hauser ging es auch im Ried mit dem Radrennsport rasant
bergauf

Albert Hauser hat sein 75 Jahre dauerndes Leben immer im Neurieder
Ortsteil Altenheim verbracht. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen, in
die er am 5. November 1907 als Sohn des Bauern und Händlers David
Hauser und dessen Ehefrau Wilhelmine geb. Oehrle in der Riedgemeinde
hineingeboren wurde. Die Kindheit war karg um nicht zu sagen hart und
sehr entbehrungsreich. Dennoch ermöglichten ihm die Eltern, dass er nach
dem Schulbesuch bei der Altenheimer Firma Leicht eine Lehre als Mechaniker
absolvieren konnte, die er auch erfolgreich abschloss. In jenen Jahren
ging es, wie bereits ausgeführt, mit dem Radsport rasant bergauf. Auch in
der Ortenau gründeten sich zahlreiche Radfahrvereine, so dass es praktisch
jedes Wochenende irgendwo die Möglichkeit gab, sich im Radrennen zu
messen. Auch Albert Hauser hat sich von jenem Virus infiziert und war für
den Radsportverein Schutterwald startend sehr bald eine lokale Sportgröße
. Wie sich die Ichenheimer Sportlegende Hermann Wurth4 einmal erinnerte
, war Albert Hauser ein Dauer- und Langstreckenfahrer, der über eine
kolossale Muskelkraft verfügte und mit einem enormen Siegeswillen
ausgestattet war. Er konnte seine Kräfte optimal einteilen und genoss hohen
Respekt bei seinen sportlichen Gegnern. Er wusste ganz offensichtlich
Situationen für sich zu nutzen, konnte von den Fehlern und Schwächen
seiner Gegner profitieren und sorgte so immer wieder für sportliche Überraschungen
. Seine große, auf nationaler Ebene überaus erfolgreiche Karie-
re startete er bereits 1926 im Alter von 19 Jahren beim Rundrennen „Frei-
burg-Donaueschingen-Triberg-Offenburg-Freiburg". Mit 16 Minuten Vorsprung
hat er dieses als „Opel-Preis" ausgeschriebene Fahrradrennen gewonnen
. Niemand hatte den jugendlichen Nobody seinerzeit vorne gesehen
. Dieser Sieg sorgte in den damaligen Zeitungen für überaus positive
Schlagzeilen und war gleichzeitig der Auftakt für eine erfolgreiche Radrennsportkarriere
.

Es ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, aber vermutlich waren es gerade
jene ersten Schlagzeilen, durch die die damals in Ottenheim praktizierenden
Heilpraktiker Julius und Rudolf Seiler5 auf das damalige Radsport-
Talent aufmerksam werden ließen. Jedenfalls haben die beiden Heilkundigen
über einige Jahre hinweg den Altenheimer Radrennfahrer in vielfältiger
Weise unterstützt. Wie diese Unterstützung ausgesehen hat ist heute


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0068