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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 106
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Christel Seidensticker

schwimmen konnte, war außer Stand, ihn zu retten, sondern konnte
bloß entfernte Hülfe herbeirufen. Erst nach einer halben Stunde
ward er dem Wasser entrissen, und alle angewandte ärztliche und
chirurgische Bemühungen waren fruchtlos. Er, der mit so viel Gewissenhaftigkeit
und Sorgfalt, ohne ängstlich zu seyn, sein Leben zu
schonen und zu erhalten suchte, und nie eine tollkühne Handlung
beging; er, der seinen entfernten älteren Bruder so oft warnte, im
Neckar sich nicht zu viel zu wagen, er mußte auf solche Weise sein
junges hoffnungsvolles Leben enden. ... Ruhe sanft Du Guter! Dessen
Herz so voll war, sich zum guten, nützlichen Sohn und Bürger zu
bilden und unsere Tage zu versüßen.1

Die Badelust am Schutterstrand, die kannte man also schon, und die wird
es auch immer schon gegeben haben. Die Schwimmer aber sind noch in
der Minderheit. In diesem nach einem kalten Frühjahr recht heißen Sommer
hat es sich Karl Geiger vorgenommen zu schwimmen.

Doch dass es zu diesem Zeitpunkt und auch viele Jahre noch in Lahr ein
Geschmäckle hatte, ins Wasser zu gehen, kann man im Lahrer Wochenblatt
in Anzeigen und amtlichen Bekanntmachungen verfolgen.

Am 27. Juli 1808 wirbt Joh. Müller um Badegäste:

Einem verehrlichen Publikum mache ich hierdurch bekannt, daß ich
nunmehr den Garten und das darin befindliche Haus des Herrn
Handelsmann Resch bewohne, woselbst ich die feine Wäsche wie
bisher aufs Beste besorgen werde, und deshalb um das fernere Zutrauen
und Wohlwollen meiner Freunde gehorsamst bitte; - auch
benachrichtige ich zugleich die Baadlustige, dass hinlänglicher
Platz an Zimmer mich in den Stand sezt, Baadstuben anzulegen, wo
sowohl Herren als Frauenzimmer sich bequemer und guter Bedienung
versichert halten können; - Diejenigen hingegen, welche das
Baad in der Schutter selbst, dem in dem Zimmer vorziehen, können
solches bei möglich guter Bequemlichkeit um einen sehr billigen
Preiß genießen, wobei ich mir jedoch sittlich gute Aufführung erbitte
. Die schöne Lage des Gartens, Reinlichkeit, Fleiß und Billigkeit
versichern mich eines geneigten und zahlreichen Zuspruchs.

Joh. Müller, unter dem
Nahmen meiner Ehfrau
Bloßer Lehn bekannt?

In den folgenden Jahren boten immer wieder verschiedene Badwirte den
Baadlustigen Annehmlichkeiten und gute Bedienung an der Schutter an.
Preise werden nicht genannt, aber es versteht sich, dass der Service nicht


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