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Vereinsleben in Willstätt - dem Dorf an der Kinzig
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Boxkampf zwischen Johann
Hilzinger und Georg Lutz
Schiedsrichter Hans Hilzinger
Am 15. April 1951 fand die Neugründung des „Hanauer Renn Vereins
Willstätt" im Gasthaus Adler statt. Am 20. April 1951 wurde eine neue
Satzung erstellt und am 3. Juli 1951 in das Vereinsregister eingetragen.
Das erste Rennen nach dem Krieg fand am 17. Juli 1951 mit internationalem
Auftakt statt. Etwa 8.000 Besucher ließen sich von diesem Ereignis
begeistern.
Zwischen den Rennen fanden als neue Attraktion Modeschauen statt.
Der Montag gehörte der Willstätter Bevölkerung. Das Bauernrennen mit
Volksbelustigung war nach den langen Entbehrungen der Kriegsjahre eine
willkommene Abwechslung. Eine besonders lustige Abwechslung bot ein
Ringkampf zwischen dem „Bach-Schorsch" (Georg Lutz) und
„s'Mielschorsche Mägel" (Magd der Familie Ferber, Ziegelei). Die Besucher
waren aus lauter Begeisterung nicht mehr auf den Rängen zu halten.
1955 fand am Montag erstmals ein Traktorenrennen statt. Das 44. Rennen
am 8.7.1956 begann am Vorabend mit einem Reiterball unter Mitwirkung
von Kunstradfahrern aus Kehl. Die Rennleitung war immer bemüht,
Abwechslung in das Programm zu bringen.
Durch das Vorhaben der Kinzigkorrektion waren die Tage der Pferderennen
in Willstätt gezählt. Das Dorf wurde immer wieder von Hochwassern
heimgesucht, sodass eine Lösung herbeigeführt werden musste. Der
neue Kinziglauf wurde über die Rennmatten (lange Matten) geführt. Vonseiten
der Gemeinde wurden andere Wiesen als Ersatz angeboten. Da es zu
diesem Zeitpunkt um die finanzielle Lage des Vereins schlecht bestellt war,
beschloss die Vorstandschaft nach intensiven Überlegungen, den Verein
aufzulösen.
Am 13. Juli 1958 fand das letzte Pferderennen in Willstätt statt.
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