http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0147
Jüdische Sportjugend in Offenburg nach 1933
147
Das war aber nicht die Antwort, die Dr. Rombach eigentlich erhofft hatte
, und so wandte er sich im Mai 1934 mit seinem „Problem" an die
nächsthöhere Instanz, an den Deutschen Städtetag. In seinem Brief gab er
bereits die eigene Denkweise zu erkennen, wenn er schrieb: „In Köln wurden
nach einer mir vorliegenden Bescheinigung merkwürdigerweise Turnplätze
zur Verfügung gestellt."
Außerdem schrieb der Oberbürgermeister der Stadt Offenburg am 23.
Mai 1934 an die Gauleitung der NSDAP in Karlsruhe: „Der jüdische Turnverein
ist an die Stadtverwaltung herangetreten mit dem Ersuchen, ihm eine
städtische Turnhalle zu überlassen. Es wollen 35 - 40 Personen einmal
in der Woche 2 Stunden abends üben. Eventuell wären dieselben auch bereit
, ihre Übungszeit auf den Sonntag vormittag zu legen. Da ich grundsätzliche
Bedenken gegen die Überlassung irgendwelcher Gelegenheit an
einen jüdischen Turnverein habe, möchte ich bitten, mir auch noch den
Standpunkt der Gauleitung bekannt zu geben."
Er erhielt am 5. Juni 1934 vom stellvertretenden Gauleiter H. Röhn die
gewünschte Antwort: „ Wir sind der Ansicht, daß Sie wegen der Greuelhetze
usw. vielleicht als Grund der Ablehnung die übermäßige Beanspruchung
der Turnhallen angeben können.
Auf
Ihr Schreiben vom 23.vorig.Mts
Wir sind der Ansicht, dass wegen
utv
hetze,,vielleicht als Grund der Ablehnung/die übermässige
Beanspruchung der Turnhallen angeben können.
Unsere Meinung ist Jedoch, dass wir nicht notwendig
haben, unsere Turnhallen den Juden zur Aufbügelung
irer Gesundheit zur Verfügung zu stellen.
Heil Kitler !
St e 1 i v jjSaulei t er
i.V.
Quelle; Stadtarchiv Offenburg 513.139
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0147