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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 199
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Landesturnfeste in Mittelbaden

199

turnerisch geprägter Leibesübungen und volkstümlicher Freizeitgestaltung
" sein.52

Organisation und Durchführung lagen bei einem zu diesem Zweck gegründeten
Verein „Hauptausschuss Badisches Landesturnen Offenburg e.
V.", dessen Geschäftsstelle in der Kornstr. 4 war. Der Festhauptausschuss
wurde von Fritz Fischer (Gernsbach) und dem Vorsitzenden des Ortenauer
Turngaus Gustav Ottstadt (Offenburg) geleitet.53 Er wurde bei den Festvorbereitungen
wieder von den Offenburger Vereinen und der Stadtverwaltung
unterstützt.

Neben den Privatquartieren stellten Stadt und Landkreis ihre Schulen
als Übernachtungsquartiere zur Verfügung.54 In der „unteren Angel" (beim
ESV-Sportplatz) wurde für die jugendlichen Teilnehmer ein Jugendzeltlager
errichtet 55 Der Festbeitrag betrug 4 DM für Erwachsene und 2,50 DM
für Jugendliche. Übernachtung und Verpflegung wurde zum günstigen
Preis von 2,80 DM berechnet. Um die zahlreichen Gäste auch am Sonntag
ausreichend versorgen zu können, wurde am Festwochenende für die Bäckereien
und die Metzgereien das Arbeits- und Verkaufsverbot aufgehoben
.56

Als Fest- und Wettkampfstätten waren wieder (wie bereits 1926) der
Sportplatz des Turnvereins an der Eisenbahnbrücke, die benachbarte Kronenwiese
(heute Burdahochhaus), das Schwimmbad und die Landwirtschaftlichen
Hallen vorgesehen. Als aber der Landkreis Offenburg im
Frühsommer mit dem Bau der Gewerbeschule begann und dabei viel Erde
ausgehoben wurde, beschloss der Turnverein Offenburg, seinen Sportplatz
in ein großes Stadion umzuwandeln. Am 2. Juli 1951 rollten die ersten
LKW zur Stadionbaustelle und entluden die ersten Kubikmeter Erde, aus
denen die Zuschauerwälle für das neue Stadion entstehen sollten. In den
folgenden Wochen wurden 5.000 cbm Erde (vom Erdaushub der Kreisgewerbeschule
) , 400 cbm Schlacken und Lösch sowie 800 cbm Kies (aus der
Kinzig) zum Bauplatz bewegt. Unter Leitung des Architekten F. Weis wurden
rund um den bisherigen Sportplatz große Zuschauerwälle aufgeschüttet
und planiert. Es entstanden außerdem ein neues Spielfeld und eine neue
Aschenbahn nebst Sprung- und Wurfanlagen. Mit Hilfe des städtischen
Bauhofs und der Vereinsmitglieder, die insgesamt 6.000 Arbeitsstunden
leisteten, konnte ein Stadion für rund 35.000 Menschen kurz vor dem Landesturnfest
provisorisch vollendet werden.

Noch ehe aber das Landesturnfest begonnen hatte, drohte es schon „ins
Wasser zu fallen": Die Vorbereitungen am Stadion waren gerade beendet,
da ging am Freitagnachmittag des 3. August über Offenburg ein verheerendes
Unwetter mit Regenschauern, Hagel und Windböen nieder, wie es seit
Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen war.57 Über eine Stunde regnete es
in Strömen. Danach bot sich Helfern ein wüstes Bild:58 Zentimeterhoch
stand das Wasser auf den Bahnen; wie ein Kartenspiel hatte der Sturm die


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