Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 243
(PDF, 101 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0243
Das kleine „ Wunder von Friesenheim": Fußbaügeschichte und Dorfgeschichte 1953 bis 1963 243

te sich innerhalb weniger Jahre von einen fußballerisch eher unbedeutenden
Club, der höchstens durch Misserfolg und Undiszipliniertheiten aufgefallen
war, zu einer ernsthaften regionalen Größe gemausert.

Fußball-Kunst 1957/58

Die unbekümmerte Freude der Friesenheimer Spieler an ihren eigenen
Leistungen und die durch den Erfolg entfachte Euphorie zeigen sich in einer
wunderbaren Serie von Karikaturen, mit denen der Spieler, Mannschaftskapitän
und offensichtlich talentierte Zeichner Peter Lang viele
Spiele seiner Mannschaft in der ersten Amateurliga-Saison 1957/58 in humorvoller
Weise nachbearbeitete.

Der erste Auftritt in der neuen Liga geriet am 18. August 1957 für die
zuvor erfolgsverwöhnten Friesenheimer Fußballer allerdings zu einem
klassischen „Fehlstart". Zwar schoss Torjäger Hugelmann nach einer halben
Stunde das umjubelte Führungstor und auch zur Halbzeit lag man in
Führung, doch schlussendlich hatte man gegen die erfahrene Mannschaft
aus Schonach mit 2:4 das Nachsehen. Das junge Friesenheimer Team hatte
nun mitbekommen „welcher Wind in der U. Amateurliga weht."34
Auch im zweiten Spiel gab es eine Niederlage (0:2 gegen den späteren
Meister FV St. Georgen), wieder mit einer Karikatur kommentiert von
Peter Lang.35 Doch es wurde besser: Mit dem Kommentar „Der Sturm
war rassig in Form" konnte Lang seine Karikatur zum ersten Sieg der
Friesenheimer in der neuen Liga am 30. August 1957 versehen. Mit 4:3
wurde im Treffen der beiden Liga-Neulinge der TSV Freiburg-Zähringen
geschlagen: „Sowohl einsatzmäßig wie auch kameradschaftlich war
schönste Harmonie zu sehen", war danach in der Presse zu lesen.36 Es
folgte eine 1:3-Niederlage gegen Herbolzheim37 und auch das fünfte
Spiel endete mit einer Heimniederlage. Nach dem 0:2 gegen den FC Gutach
fand man sich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Man riet der
Mannschaft, sich zu fragen, „wo des Übels Kern begraben liegt." Sie sei
im Vergleich mit der Meistermannschaft der Vorsaison nicht mehr
wiederzuerkennen: „Aus der gewohnten Zügigkeit ist ein undefinierbares
Kleinklein geworden, und aus der früheren Wucht eine Zärtlichkeit, die
schon die Grenzen der Ball Verliebtheit berühren", monierte der Reporter
der Lahrer Zeitung?*1 Doch schon am folgenden Spieltag schaffte der SC
Friesenheim „die große Überraschung": mit einem Kantersieg von 5:1
wurde der aktuelle Tabellenführer FC Neustadt nach Hause geschickt.
Nun zeigte man wieder „jenen Einsatz und jene Kameradschaftlichkeit,
die immer wieder zu Erfolgen führt."39 Die Saison entwickelte sich zur
Achterbahnfahrt: am folgenden Wochenende verlor man wieder, auswärts
2:4 in Triberg, wo man sich offensichtlich von der harten Gangart des
Gegners allzusehr beeindrucken ließ.40 Doch nun fing sich die Mann-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0243