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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 256
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Uwe Schellinger

zern" sprach. Dass es sich um dunkelhäutige Soldaten handelte, machte die
Angelegenheit nicht einfacher.89 Erschwerend kam hinzu, dass die Fußball
spielenden Soldaten aufgrund ihrer militärischen Dienstpläne nicht regelmäßig
einsetzbar waren.90 Belegt sind Unstimmigkeiten zwischen deutschen
und französischen Spielern91, und mit zunehmenden Misserfolg gab
es innerhalb der Mannschaft Diskussionen darüber, ob man weiterhin mit
den „Franzosen" zusammenspielen sollte 92

Zur sportlichen Achillesferse wurde jedoch, dass in den sechziger Jahren
kaum mehr ausreichend talentierte Spieler aus der Jugend nachrückten.
Der Verein hatte sich in der Aufschwungsphase auf die Fähigkeiten der
etablierten Kräfte verlassen und es versäumt, nachhaltig geeignete Nachwuchskräfte
heranzuziehen. Die Erfolgsmannschaft der zweiten Hälfte der
1950er-Jahre war zusammen gealtert und hatte nun keine adäquaten Nachfolger
.93 Da auch die Mittel fehlten, um diesen Mangel durch auswärtige
Kräfte aufzufangen, konnte die fußballerische Klasse in den 1960er Jahren
nicht mehr aufrechterhalten werden. Zudem war es offensichtlich um das
Verhältnis zwischen den alten „Stammspielern" und den jungen Spielern
nicht zum Besten bestellt. Spätestens seit der Spielzeit 1960/61 bekam das
in den Jahren zuvor harmonisierende Mannschaftsgefüge sichtbare Risse 94
Wiederholt wurde nun seitens Vorstandschaft und Trainer „bessere Kameradschaft
" und „sportlicher Geist" in der Mannschaft angemahnt 95 Der
von einigen früheren Spielern beschriebene fabelhafte Zusammenhalt
innerhalb der Mannschaft galt allem Anschein nach nur für die 1950er-Jah-
re und hatte später keinen Bestand mehr. Eine negative Wende kann für die
Zeit zwischen Frühjahr 1962 und Frühjahr 1963 festgestellt werden.

Defizite in der organisatorischen und sportlichen Leitung

Innerhalb der Vereinsleitung fehlte es inzwischen an einer Autoritätsperson
wie sie „Manager" Emil Ell von 1953 bis Ende 1957 für die Spieler dargestellt
hatte. Sein Nachfolger als Schriftführer stand offensichtlich der Mannschaft
längst nicht mehr so nahe, während der Vereinsvorsitzende Wilhelm
Eckenfels in diesen Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte
. Weiterhin gelang es der Vorstandschaft nach einem schweren Unfall des
damaligen Spielausschussvorsitzenden im Jahr 1961 nicht, einen Nachfolger
für diese Position zu installieren. Die Mannschaft entbehrte somit in den
1960er-Jahren wichtiger Funktionäre im organisatorischen Bereich.

Das Manko der Führungslosigkeit wiederholte sich zeitweise in der
sportlichen Leitung. Anfang Oktober 1960 erklärte der prominente Trainer
Janda seinen Rücktritt. Ihm sei die Lust abhanden gekommen, die Mannschaft
zu betreuen, ließ er wissen.96 Somit musste Elmar Lang, selbst erst
Mitte Zwanzig, über eine längere Frist als Spielertrainer einspringen. Als
der neu verpflichtete Trainer Armbruster sein Amt Anfang 1963 ebenfalls


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