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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 326
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Walter E. Schäfer

gerung Wiens im September 1683 durch die Türken. Starhemberg kommandierte
die 16.000 Mann, welche die Hauptstadt des Reiches erfolgreich
verteidigten. Er leistete 1675 als Dreißigjähriger das Bravourstück, dass er
durch die in die Schlossmauern Willstätts geschossene Bresche in die
Schlosshöfe eindrang. Die französische Besatzung rückte auf den Befehl
de Lorges noch am gleichen Tag, dem 31. Juli 1675, aus Willstätt ab.

Das Ergebnis des französischen Feldzugs am Oberrhein von 1675 lässt
sich rasch zusammenfassen: Die Armee Turennes stellte sich am 1. August
noch einmal in Schlachtordnung, in zwei Linien, gegen die kaiserlichen
Truppen, wobei der linke Flügel in der Höhe von Goldscheuer an den
Rhein anstieß, der rechte Flügel hinter der Schutter bei Müllen im Süden
stand.11 Das Zentrum der Kämpfe lag bei Goldscheuer, wohin die Vorhut
der kaiserlichen Truppen unter Generalfeldwachmeister Harrant vorstieß.
Die Entscheidung fiel wieder einmal durch ein Umgehungsmanöver, worin
Montecuccoli Meister war. Unter dem Kommando von Generalmajor Dünewald
umging ein Truppenteil der Kaiserlichen den rechten Flügel der
Franzosen südlich von Altenheim, wodurch die erste Linie der französischen
Schlachtordnung aufgerissen wurde und auf die zweite, die Reservelinie
, auflief.12 Die Franzosen wichen in Verwirrung zurück. Die Kämpfe
dauerten am 1. August von 10 Uhr morgens bis 8 Uhr abends. Einzelne
Einheiten der Franzosen verschanzten sich noch um die Rheinbrücke von
Altenheim, bis auch sie am 4. August ins Elsass abrückten. Dort gingen die
Kampfhandlungen in Richtung Hagenau weiter, auf französischer Seite
nun unter dem Kommando von Louis, Prinz von Conde (1621-1680), der
in Flandern und den Niederlanden Kriegsruhm erworben hatte. Die Verluste
der französischen Armee beliefen sich auf ca. 3000 Mann, die der Kaiserlichen
auf etwa die Hälfte davon.

Der Kupferstich mit der Darstellung
des Kampfes um Willstätt

Die Kriegshandlungen und Ereignisse des Jahres 1675 in der Ortenau sind
durch zeitgenössische Aufzeichnungen, Militärberichte, Briefe (auch von
Turenne) und durch historische Darstellungen ausreichend dokumentiert.
Eine besondere Stellung unter den Zeitzeugnissen nehmen die zahlreichen
überlieferten Kupferstiche ein. Das vollständigste Verzeichnis, das von
Adolf Siefert in den Jahrgängen 1919/20 und 1925 der „Ortenau", verzeichnet
schon im Jahrgang 6/7 (1919/20) fünfundzwanzig Kupferstiche
und andere graphische Darstellungen zur Schlacht bei Sasbach am 27. Juli
1675. Sie sind thematisch zentriert um den überraschenden Tod Turennes.
Sein Ende auf dem Schlachtfeld wurde die bedeutendste aller Kriegsnachrichten
überhaupt. Im Verzeichnis des Jahrgangs 12 (1925) der „Ortenau"


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