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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 345
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Friedrich Wilhelm Hermann (1859-1943)

Ein Lebensbild zum 150. Geburtstag von Offenburgs erstem
Oberbürgermeister

Andreas Gößner

Am 21. März 2009 jährte sich zum 150. Mal der Geburtstag des ersten Offenburger
Oberbürgermeisters Friedrich Wilhelm (Fritz) Hermann. Dieses
Datum gibt Anlass, nach der Bedeutung dieses Kommunalpolitikers zu fragen
: Welche Initiativen seiner Amtszeit sind für Offenburg von bleibender
Bedeutung? Was hat Hermann als Stadtoberhaupt zur Stadtentwicklung
beigetragen? Welche Gesinnung lässt sich hinter dem politischen Einsatz,
der Fritz Hermann auf kommunal- und landespolitischer Ebene auszeichnete
, für Stadtentwicklung und soziale Belange erkennen?

Diese Reihe von Fragen gewinnt nicht nur durch die Dauer seiner
Amtszeit von knapp 30 Jahren (1893-1921) an Bedeutung. Sie verdient
auch deshalb Aufmerksamkeit, weil sich in dieser Amtszeit nicht nur die
positiven Entwicklungen der Wilhelminischen Epoche auf lokaler Ebene
widerspiegeln, sondern auch, weil die tiefe Krise des Ersten Weltkrieges
und der Nachkriegszeit das Leben des Offenburger Gemeinwesens tief berührte
. Grundlage für die folgenden Ausführungen ist neben biografischen
Dokumenten und einzelnen Offenburger Quellen1 das Schriftgut zur Mitgliedschaft
Hermanns in der Ersten Kammer des Badischen Landtags.

Das Elternhaus von Fritz Hermann stand in Kehl. Dort kam er 1859 als
drittes von vier Kindern der Eheleute Eduard Hermann (1829-1898) und
Anna Graul (1832-1908) zur Welt. Der Vater, Eduard Hermann, stammte
aus einer gemischt-konfessionellen Apothekerfamilie in Mannheim, ging
selbst bei einem Schwager in die Lehre und studierte in Heidelberg Pharmazie
. Zwei seiner älteren Brüder wanderten infolge der Badischen Revolution
1848/49 in die Vereinigten Staaten aus, hielten aber Kontakt mit der
in Baden verbliebenen Familie ihres jüngsten Bruders Eduard. Dieser ließ
sich nach Ausbildung, Studium und Heirat in Kehl nieder, wo er ab 1853
die Stadtapotheke betrieb. Während des Deutsch-Französischen Krieges
1870/71 stand die Festungsstadt am Rhein unter starkem französischem
Beschuss, weshalb die Bevölkerung evakuiert wurde. Die Flucht der Familie
ins rückwärtig gelegene Offenburg bzw. nach Ortenberg im Sommer
1870 dürfte zu den prägenden Kindheitseindrücken von Fritz Hermann und
seinen Geschwistern gehört haben. Sein Vater blieb unterdessen in Kehl,
das zu fünf Sechsteln zerstört wurde, und stellte sich freiwillig zur Versorgung
von Verwundeten zur Verfügung. Eduard Hermann übte seinen Beruf
bis 1887 aus und übersiedelte dann als Pensionär mit seiner Frau nach Hei-


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