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Friedrich Wilhelm Hermann (1859-1943)
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Abb. 5: Sitzung des Rot-Kreuz-Komitees während des 1. Weltkrieges im Bürgerausschusssaal
in Offenburg (sitzend in der Mitte Fritz Hermann, sitzend 2. v. links
Marie Hermann).
Errungenschaften der vergangenen zwei Jahrzehnte waren dadurch besonders
in Mitleidenschaft gezogen worden. Außerdem musste sich Offenburg
, wie auch ganz Baden, schon im zweiten Kriegsjahr auf vielen
Ebenen auf kriegswirtschaftliche Bedürfnisse einstellen. In der Landtagsperiode
1915/16 erstattete Hermann vor der Ersten Kammer Bericht über
das am 1. März 1915 provisorisch erlassene „Gesetz zur Entziehung der
Nutzung von Grundstücken zur Anpflanzung von Nahrungs- und Futtermitteln
". Diese Maßnahme war nötig geworden bzw. ihre Notwendigkeit
war absehbar, um den Bedarf der Bevölkerung „wegen der langen Dauer
des Krieges" - Datum der Rede war der 2. Februar 1916! - zu decken,
und sie musste nun von beiden Kammern des Landtags ratifiziert werden
.42
Durch den Kriegsbeginn konnten auch die Pläne für den Bau des neuen
Justizgebäudes in Offenburg vorerst nicht realisiert werden. Doch plädierte
Hermann in einer Landtagsdebatte über Bausachen im Februar
1916 eindringlich dafür,43 die wegen des Krieges ruhenden Vorarbeiten
sofort nach Beendigung des Krieges - von dessen Folgen konnte man sich
offensichtlich noch keinen Begriff machen - wieder aufzunehmen, damit
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