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Franz Hahn
Herrn Dr. Gißler und der Schwester Oberin.7 Die Stellvertretung von Herrn
Dr. Gißler hatte der Bezirksassistenzarzt Dr. Smith.
Die Ausbildung erstreckte sich auf den theoretischen Unterricht in der
Krankenpflege, die Ausübung von Nachtwachen, die Pflege der Kranken,
das Reinigen der Krankenzimmer, die Vorbereitung zu Operationen und
das Reinigen der Instrumente im Umfang der staatlichen Prüfungsordnung
.8
Die Kost bei den Hauptmahlzeiten erhielten die Novizinnen im Mutterhaus
; die zwischenzeitlichen Erfrischungen im Spital. Eine Vergütung für
die geleistete Arbeit im Spital hatten die Novizinnen nicht anzusprechen.
Der Vertrag wurde auf ein Jahr abgeschlossen. Er konnte in beiderseitigem
Einverständnis unter denselben Bedingungen jeweils auf ein weiteres
Jahr verlängert werden.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte nicht nur zur Einstellung
der begonnenen Arbeiten am Kirchenbau im Mutterhaus, sondern auch zur
mündlichen Kündigung des Vertrages zur Errichtung einer Krankenpflegeschule
im Spital in Gengenbach. Mit Beschluss vom 20. Juli 1914 bestätigte
der Stiftungsrat des Spitalfonds nach fünfjähriger Inbetriebnahme die
Auflösung der Schule zum 1. Juli 1914.9
In der Folgezeit fand die Pflegeausbildung auch in den Ambulanzen
(Hauspflege) statt. Der Unterricht wurde im Lehrsaal des Mutterhauses
durchgeführt. Die praktische Prüfung wurde zwar weiterhin vor allem im
Spitalfonds „St. Martin" durchgeführt, der theoretische Teil der Prüfung
fand aber im Mutterhaus statt. Das Examen wurde immer zusammen mit
einem Arzt abgenommen. Dieser prüfende Arzt war auch immer der ausbildende
Arzt (z. B. Prof. Siegert im Stahlbad-Lazarett in Littenweiler Ende
der dreißiger Jahre).10
Weitere Ausbildungsstellen erhielten die staatliche Genehmigung. So
konnten die Krankenpflegeschülerinnen des Mutterhauses im Jahr 1948
zur weiteren praktischen und theoretischen Ausbildung an folgende Ausbildungsstellen
verteilt werden:
1. Krankenhaus Gengenbach
2. Krankenhaus Forbach
3. Krankenhaus Herbolzheim i. Br.
4. Krankenhaus Kenzingen
5. Krankenhaus Bühlertal, Kr. Bühl
6. Krankenhaus Zell am Harmersbach
7. Krankenhaus Zell im Wiesental
Die Grundlage des theoretischen Unterrichts stellte das amtliche Krankenpflegelehrbuch
dar und umfasste entsprechend des § 8 Abs. 4 des Gesetzes
zur Ordnung der Krankenpflege folgende Lehrfächer:
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