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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 385
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Major Karl Plagge und Alfons von Deschwanden (Offenburg)

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Heereskraftfahrpark 562 in Wilna - Hauptbetrieb in der Olandu-Straße. Im
Vordergrund einige Werkstätten und Gebäude des Ersatzteillagers. Im Hintergrund
das große Gebäude des Polytechnikums, in dessen rechtem Seitenflügel sich
die Verwaltung der Einheit und auch Plügges Büro befanden.

Quelle: Archiv Deschwanden

ren Soldaten noch nicht über seine Haltung Bescheid, hatten auch Zweifel.
Aber später wurde offensichtlich, dass Plagge sehr viel einsetzte und riskierte
zu Gunsten der Juden. Mit der Zeit nahmen Deschwanden und die
meisten anderen Soldaten wahr, dass ihr Kommandant den Juden gegenüber
eine respektvolle und humane Haltung einnahm. Eines der ersten Zeichen
dafür waren die kleinen Geschenke aus der Marketenderei, die Plagge an
Weihnachten 1943 an alle Zwangsarbeiter ausgab! Als im September 1943
das Ghetto liquidiert wurde, hatte Plagge die bei ihm arbeitenden Juden und
ihre Familien der drohenden Vernichtung noch entreißen können und in
zwei großen Wohngebäuden am Stadtrand von Wilna untergebracht. Die
Rolle, die Plagge bei dieser Rettungsaktion spielte, wurde Deschwanden jedoch
erst vor einigen Jahren bekannt. Plagge setzte sich in engagierter und
umsichtiger Weise für das Überleben „seiner" Juden ein. Die Arbeitsausweise
, die ihnen kriegsnotwendige Wichtigkeit bescheinigten, waren von
lebensrettender Bedeutung. Wie sich erst nach dem Krieg herausstellte, hatte
Plagge durch sein stilles, aber entschlossenes Handeln schlussendlich et-


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