http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0436
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Leonhard Tomczyk
Abb. 1: Gertel Hagemann
in Gutach, 1913
mel (1863-1920) eindeutig hervorgeht. Sie entschlossen sich jedenfalls nur
wenige Monate nach ihrer Heirat das verfallene Schloss Augustenburg in
Grötzingen zu beziehen, das Zentrum der 1889 von Friedrich Kallmorgen
gegründeten gleichnamigen Künstlerkolonie. In Grötzingen blieben sie nur
drei Jahre6 und nach Oskars einjährigem Kriegsdienst in einem Reservelazarett
zogen die Hagemanns 1915 nach Berlin um. Die erhoffte große Veränderung
wurde jedoch bald zu einem ziemlich großen Reinfall. Enttäuscht
von der Großstadt, vor allem ihrem nicht besonders niveauvollen
kulturellen Leben und den vielen Spießbürgern, kauften sie bereits im darauf
folgenden Jahr das im Spessart gelegene kleine Schloss Sommerau bei
Eschau7. Aber auch dieser idyllische Ort erwies sich nicht als das, wonach
sie sich eigentlich gesehnt haben. Hauptsächlich aufgrund von Mangel an
Aufträgen, der zeit- und arbeitsaufwändigen Führung des ziemlich großen
Haushaltes und des fehlenden gesellschaftlichen Lebens mit anderen
Künstlern und Liebhabern der schönen Künste nahmen sie 1920 auch von
Sommerau Abschied und ließen sich endgültig in Karlsruhe nieder8.
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