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Spurensuche in Bad Rippoldsau
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Abb. 4: Blick von der Lindenallee in den Badhof, um 1905, Rechts der 1865 erbaute
„neue Fürstenbau", links daneben der „alte Gasthof („Gengenbacher
Bau") und im Hintergrund der im Jahre 1903 um ein Stockwerk erhöhte Brunnenbau
aus dem Jahre 1820. Der „alte Gasthof" und der Brunnenbau wurden schon
vor Jahren abgebrochen.
Benediktinermönche errichteten das erste „badhuß"
Obwohl es wissenschaftlich exakt nicht nachzuweisen ist, spricht vieles
dafür, dass die Rippoldsauer Benediktiner, die um 1140 das dortige „Klös-
terle" gründeten, die ersten waren, die den therapeutischen Wert der Rippoldsauer
Mineralquellen erkannten.3 Archivalien belegen, dass es bereits
1490 ein großes „badhuß" mit „Curanten" in „Rypeltzow" gegeben hat
und dieses Bad im Besitz des Klosters war.4 Bereits im Jahre 1579 untersuchte
der bekannte Naturwissenschaftler und Arzt Dr. Jakob Theodor von
Bergzabern, genannt Tabernaemontanus, die Rippoldsauer Mineralquellen
und veröffentlichte das für die Badbetreiber recht erfreuliche Ergebnis in
seinem 1581 in Frankfurt erstmalig erschienenen Werk „Neuw Wasserschatz
".5
Georg Gaisser - vom 21. Mai 1626 bis 15. November 1627 Prior in
Rippoldsau, danach bis 1655 Abt in St. Georgen - war wie sein Freund
Friedrich Rudolf, Graf von Fürstenberg, Zeit seines Lebens ein engagierter
Förderer und zugleich begeisterter Nutzer des Bades. Beide scharten viele
Gäste aus dem Stand der höheren Geistlichkeit, des Adels und der gehobe-
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