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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 479
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Tum Wegenetz der Offenburger Altstadt zwischen dem 14. und frühen 19. Jahrhundert

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gung des Stadtrats benannte Krafft diese Straße in Glasergasse um und
übertrug die Bezeichnung „Spitalgasse" auf einen anderen Straßenzug, der
tatsächlich an die Spitalgebäude angrenzte, den nördlichen Teil der heutigen
Spitalstraße zwischen Ritterstraße und Steinstraße.

Nur 19 der 37 von Krafft aufgelisteten Straßennamen waren keine vollständigen
Neuschöpfungen, sondern Bezeichnungen, wie sie in Offenburg
bereits seit dem Mittelalter oder spätestens im 18. Jahrhundert in Gebrauch
waren. Bedeutsam war, dass nach der Liste nun auch kleinere Seitengassen
bzw. Abzweigungen eigene Namen erhielten, die sie eindeutig von den
größeren Wegen unterschieden. Dies traf etwa für die ehemalige Kleine
Hundsgasse zu, die nun zur Malergasse mutierte, oder die Krautgasse ganz
im Süden und die Turmgasse ganz im Norden der Stadt, die wohl erst vor
wenigen Jahren oder Jahrzehnten entstanden waren oder zumindest erst seit
dieser Zeit als eigenständige Wege wahrgenommen wurden.

Bei den in der Liste genannten Namen handelt es sich offensichtlich
bereits um die vom Stadtrat genehmigten Fassungen, die einen Namensbestand
beschreiben, wie er nicht erst 1829 konstituiert worden sein wird.
Dies bestätigt sich durch verschiedene Angaben zu Immobilienverkäufen
und Vermietungsanzeigen im Offenburger Wochenblatt des Jahres 1828, in
denen mehrere der neuen Straßennamen bereits in Gebrauch sind, etwa die
Ritterstraße (ehemals Hundsgasse), Pfarrgasse (ehemals Teil der Kirchgasse
) oder Gymnasiumgasse (ehemals Hafnergasse, später Kapuzinergasse).15

Wie es die Reihenfolge der Straßen und die zugehörigen Erläuterungen
zu ihrem jeweiligen Verlauf in Kraffts Liste erkennen lassen, muss der
Ratsschreiber bei deren Erstellung den Altstadtbereich persönlich abgeschritten
haben. Die Eckpunkte der Verlaufsbeschreibungen beziehen sich
dabei häufig auf andere Straßennamen bzw. Straßenverläufe, teilweise
aber auch auf öffentliche Einrichtungen, die Stadttore und einzelne Privatgrundstücke
und Bürgerhäuser.16 Kraffts Weg führte zunächst von dem
als „Freiburger Tor" benannten Kinzigtor17 im Süden der Stadt entlang
der Hauptstraße bis zum „Straßburger Tor", das ist das Neutor, und daran
anschließend in den gesamten Stadtteil westlich der Hauptstraße mit der
Kittelgasse, der Predigergasse (die spätere Prädikaturstraße), Wassergasse
, Wolkengasse, Kirchgasse, Gartnergasse und Korngasse. Den Verlauf
der Kirchgasse beschreibt die Liste mit dem heutigen, doppelt gewinkelten
Verlauf der Kreuzkirchstraße („vom Stadtcassier Hogschen Haus Eck [an
der Hauptstraße] bis zum Gottes Acker"). Seltsamerweise nicht gelistet ist
die sich von der Hauptstraße zum Friedhof ziehende Pfarrstraße, obwohl
selbige unter dieser Bezeichnung bereits 1828 nachweisbar ist.18 Östlich
der Hauptstraße setzte Krafft seinen Gang wiederum vom Kinzigtor ausgehend
fort, zunächst entlang der kurzen Krautgasse in die Schlossergasse,
Gymnasiumgasse, Gerbergasse, Schustergasse (heute abgewinkeltes Teilstück
der Kesselstraße), Kesselgasse und Brunnengasse. Letzterer Straßen-


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