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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 558
(PDF, 101 MB)
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558

Nachrichten

Der Mediziner veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. 1983 wurde er
zum Präsidenten der „Deutschen Liga gegen Epilepsie" gewählt. Und 1994 ernannte ihn die
„Gesellschaft für Neuropädiatrie", die er mitgegründet hatte, zu ihrem Ehrenmitglied.

Neben dem Forscher und Hochschullehrer stand der Arzt und Mensch, der vielen epilepsiekranken
Menschen Beistand und Helfer war. So war es für den Historischen Verein in
Kehl ein echter Glücksfall, als Kruse nur zwei Jahre nach seiner Pensionierung als Chefarzt
im Jahr 1993 das Präsidentenamt übernahm.

Er lenkte den Blick der Mitglieder grenzüberschreitend auf den historisch bedeutsamen
Raum Straßburg. Er regte die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Verein und
Kehler Schulen an; so wurde für die Kehler Realschule ein Preis ausgelobt, der die beste
Leistung im Fach Geschichte würdigen sollte. Ein besonderes Anliegen war und ist ihm
aber die Auseinandersetzung mit der Zeit des Dritten Reiches. „Wir dürfen uns nicht drücken
um die Geschichte des Dritten Reiches und um die Geschichte der Juden; das ist die
Geschichte, die bewusst werden sollte", wies er nicht nur dem Historischen Verein in Kehl
mit dieser Aussage die Richtung. Jahrelang setzte er sich dafür ein und arbeitete daran, dass
das schriftliche Vermächtnis des früheren jüdischen Mitbürgers in Kehl, Nicolas Rosenthal,
als Buch („Hagada des 20. Jahrhunderts. Ein Vermächtnis") herausgegeben werden konnte.

Wesentlich auf Rolf Kruses Anregung geht die Gründung eines bundesweiten Arbeitskreises
„Epilepsie in der erzählenden Literatur" zurück. Hier ist es die Verbindung zwischen
wissenschaftlicher und literarischer Perspektive, die ihm am Herzen liegt; in seiner
Tätigkeit als Mediziner in Kork war es die Verknüpfung zwischen musikalischer und medizinischer
Arbeitswelt, die ihm vor Ort unverzichtbar war. So leitete der leidenschaftliche
Musiker bei Festlichkeiten im Epilepsiezentrum häufig den Mitarbeiterchor.

Dem Vater nachgeeifert

Rolf Kruse, der Mediziner, Historiker und Musiker ist immer Mensch geblieben. Und es
mag ihm als eine Güte des Schicksals erscheinen, dass seine drei Söhne, jeder auf seine
Weise, dem Vater nachgeeifert sind: einer als Musiker, einer als evangelischer Theologe
und der älteste Sohn als Historiker.

Edgar Bassler

Bürgermedaille der Stadt Zell a. H. für Franz Breig

Beim Silvesterempfang der Stadt Zell a. H. am 31.12.2008 erhielt das langjährige Mitglied
des Historischen Vereins für Mittelbaden die 2005 eingeführte Bürgermedaille für seine besonderen
Verdienste um Stadtgeschichte und Archiv. „Franz Breig ist so etwas wie die wandelnde
Datenbank in Fragen der Geschichte unserer Stadt und dieses Landstrichs", sagte
Bürgermeister Hans-Martin Moll bei dem Festakt. In vielen Funktionen und Ehrenämtern
hat Franz Breig sich um dieses Wissen verdient gemacht. Bekannt ist Breig auch als kenntnisreicher
und unterhaltsamer Stadtführer. Seine abendlichen „Stammtischtouren" haben
sich zu einer touristischen Zugnummer entwickelt. Viele Jahre hat Franz Breig als Vorsitzender
der Mitgliedergruppe Zell a. H. entscheidende Weichen in der Stadt gestellt. Straßennamen
und Bildstöcke, Grenzsteine und Wegkreuze - alle hat der Geehrte erfasst und
dokumentiert und sich so große Verdienste beim Erhalten kultureller Zeugnisse erworben.
Nach seiner Zurruhesetzung im Handwerkerberuf hat er sich die Betreuung des Zeller
Stadtarchivs zur Aufgabe gemacht und hier bei der Sichtung und Ordnung von Aktenbergen
bereits wichtige Ergebnisse erzielt. Martin Ruch


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