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18 Bernd Walser

damaligen Schätzungen innerhalb von 6-8 Jahren realisiert werden
und etwa 12 Millionen Reichsmark kosten. Die tatsächlichen
Kosten wurden 1967 auf insgesamt 55 Millionen DM beziffert
- bei Umrechnung auf heutige Kosten müsste man für die
Realisierung eines solchen Großprojektes ca. 300 Millionen €
ansetzen.

Für die Erdarbeiten war bis zum Sommer 1938 der Reichsarbeitsdienst
(RAD) eingesetzt. Tausende von Dienstpflichtigen absolvierten
am Renchflutkanal ihre 6-monatige Dienstzeit. So
konnte der Staat den Einsatz teurer Maschinen sparen und erreichte
eine Verringerung der Arbeitslosigkeit bei niedrigen
Lohnkosten. Als Hitler im Mai 1938 den Bau des Westwalls befahl
, wurden die RAD-Arbeiter bis auf eine Restmannschaft dorthin
abgezogen. Im September 1939 mit Kriegsbeginn ruhten die
Arbeiten dann ganz, da alle verfügbaren Arbeitskräfte zum Krieg
eingezogen wurden.

Nach dem ersten Kriegs jähr begann man dann vor allem
französische Kriegsgefangene beim Weiterbau der Acher-Rench-
Korrektion einzusetzen. Die Gefangenen kamen aus den Lagern
Renchen und Freistett und arbeiteten im Sommer in der Landwirtschaft
und im Winter beim Weiterbau des Renchflutkanals.
Zwischen 1940 und 1942 waren hier zeitweise über 500 Kriegsgefangene
aus Frankreich, Russland und Serbien im Arbeitseinsatz.

7 Die Fertigstellung nach dem 2. Weltkrieg

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde bis zum Jahr 1954 zunächst
das Abzweigbauwerk bei Erlach fertiggestellt, an dem das Hochwasser
der Rench in den Renchflutkanal übergeleitet wird. Am
Regulierwehr bei Wagshurst werden die Abflüsse am Renchflutkanal
von 230 m3/s auf maximal 125 m3/s reduziert und in die
drei Hochwasserrückhaltebecken Holchen-Hürben-Mührig abgeleitet
. Die Rückhaltebecken, die in ehemals überfluteten Waldgebieten
liegen, haben ein Fassungsvermögen von insgesamt 5 Millionen
m3.

Nach Fertigstellung der Flutkanäle waren die weiteren Bauabschnitte
der Korrektion weitgehend durch Flurbereinigungsverfahren
für den Neubau der Autobahn A 5 zwischen Baden-Baden
und Offenburg bestimmt. Entwässerungsgräben und Vorfluter
wie z. B. der Kammbach bei Offenburg wurden im einheitlichen
Trapezprofil angelegt. Die Gewässersohle und das untere Böschungsdrittel
wurden in der Regel mit Steinpflaster gesichert,
um Sohlenerosion aufgrund des teilweise anstehenden Schwemmsandes
zu verhindern und um später die Unterhaltung des Gewässers
zu vereinfachen.


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