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24 Andreas Haasis-Berner
Schwarzwald für die Besiedlung für die Vor- und Frühgeschichte
aus. Dies betrifft die Gemeinden Kappelrodeck, Lautenbach, Op-
penau, Ottenhofen, Sasbachwalden und Seebach. Die Flächen,
die hochwassergefährdet waren, fallen bis ins Hochmittelalter für
die Besiedlung ebenfalls aus (Teile der Gemeinden Appenweier,
Renchen, Achern und Rheinau). Aus diesen Gründen finden sich
vor- und frühgeschichtliche Siedlungsnachweise nur entlang des
Rheines zwischen Kehl und Diersheim (Gemeinden Kehl, Rheinau
), in der Vorbergzone (Achern, Durbach, Lauf, Oberkirch,
Renchen, Sasbach) sowie im Süden bei Appenweier und Willstätt.
Forschungsgeschichte
Innerhalb dieses Raumes kam es bislang leider nur sehr selten zu
archäologischen Grabungen wie z. B. in Diersheim. Auch ist das
Netz der ehrenamtlichen Mitarbeiter in diesem Raum recht dünn
und auch die Anzahl der Fundmeldungen ist im Vergleich zu
anderen Regionen eher mager. Aus diesem Grund ist unser
Kenntnisstand unverhältnismäßig gering.
Chronologie
Die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit in der Ortenau
sind einzelne Abschläge und Werkzeuge, die in das Mesolithikum
datiert werden (Achern-Wagshurst, Kehl-Kork, Kehl-Querbach).
Sie belegen die Anwesenheit umherstreifender Jäger und Sammler
. Aufgrund des geringen Fundmaterials kann über die Datierung
nichts Genaues gesagt werden.
Neolithikum (5500-2200 v.Chr.)
Ab etwa der Mitte des 6. Jahrtausends gibt es in Mitteleuropa Bauern
. Sie roden den Wald und legen in den entstandenen Lichtungen
im Wald auf den besten Böden Felder an. Hier bauen sie
Getreide an und züchten Vieh. Wie der Verbreitungskarte der
bislang bekannten Fundstellen dieser Kultur zu entnehmen ist,
liegen für Mittelbaden jedoch noch keinerlei Fundstellen dieser
Zeit vor. Dies kann - zumindet für den Bearbeitungsraum - auf
einer Forschungslücke beruhen, denn die meisten Funde des
„Neolithikums" stammen von Paul Braun, der sie in den Jahren
1949 bis ca. 1960 aufgesammelt hat. Seit dieser Zeit wurden keine
Funde mehr gemeldet. Aber auch in den nördlich anschließenden
Kreisen sind Fundstellen des Neolithikums absolute Mangelware
. Bei den erwähnten Funden handelt es sich überwiegend
um Feuersteinabschläge und Geräte, die sich innerhalb des Neolithikums
nicht genauer datieren lassen.
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