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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0041
40 Andreas Haasis-Berner

bis heute erhalten haben. Eines dieser heute verschwundenen
Dörfer oder Gehöfte konnte 1940 beim Bau des Westwalles lokalisiert
werden. Bei Kehl-Odelshofen wurde am Ostrand des Ortes
ein Baumstammbrunnen ausgegraben und dokumentiert, der
aufgrund seiner Machart in das Mittelalter datiert werden kann
(Abb. 9).

Hochmittelalter

Ab etwa 1000 n.Chr. beginnt in ganz Europa - bedingt durch
eine Zeit der Klimagunst und des Bevölkerungswachstums - eine
Phase der intensiven Binnenkolonisation. Dies bedeutet, dass die
in der Nähe der Siedlungen gelegenen, bislang gemiedenen Wälder
und die ungünstigeren Gebiete gerodet, bewirtschaftet und
besiedelt werden. Gleichzeitig erfolgt auch die Besiedlung des
Schwarzwaldes. Die Besiedlung der einigermaßen siedlungsgünstigen
Vorbergzone in der nördlichen Ortenau ist frühestens im
10. Jh. erfolgt. Hierfür spricht die Nennung des Königshofes
Nussbach (heute Gemeinde Oberkirch). Auf jeden Fall befindet
sich in Nussbach die Urpfarrei für das gesamte Renchtal, was
nochmals das höhere Alter dieser Siedlung unterstreicht. Dieser
Hof (mit dem wahrscheinlich dazugehörigen Renchtal) wird 994
von König Otto III. dem Kloster St. Margarethen in Waldkirch/
Elztal geschenkt. Dieser Hof war dem König ebenfalls durch das
Erbe des alemannischen Herzogs Burkhart I. zugefallen. Es ist
sehr wahrscheinlich, dass auch dieser Besitz, wie anderer Besitz
im Breisgau, von Burkhart I. aus Königsbesitz entfremdet wurde.

Möglicherweise gehört dieser Hof zu der ursprünglichen Ausstattung
des um 918 gegründeten Klosters St. Margarethen und
ist dann schon in das frühe 10. Jh. zu datieren. Da Nussbach die
Urpfarrei des Renchtales darstellt und somit die älteste Kirche in
diesem Raum war, dürfte es sich bei dem Königshof um einen
sehr alten, möglicherweise sogar schon in karolingischer Zeit angelegten
Hof gehandelt haben. Wie weit die Besiedlung im 10.
Jahrhundert in das Renchtal schon vorgedrungen war, ist nicht
bekannt. Aus diesem Grund ist auch nur schwer abzuschätzen,
wie bedeutend diese Schenkung war. Und da dieser Hof in Nussbach
schon 1007 durch eine Schenkung Heinrichs II. an sein neu
gegründetes Kloster Bamberg kam, hat es den Eindruck, als ob die
Schenkung des Hofes an Waldkirch nie umgesetzt wurde. In der
Schenkungsurkunde von 1007 wird auch die Kirche in Nussbach
erwähnt. Oberkirch tritt in den Schriftquellen im 11. Jahrhundert
auf, Ulm im Jahre 1070.

Die Besiedlung des Achertales scheint sogar erst im späten 11.
Jh. begonnen worden zu sein. So wird Sasbach um 1077 erstmals
erwähnt, Achern um 1095 und das Achertal selbst um 1100 als


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