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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0042
Archäologische Forschung in der nördlichen Ortenau 41

Besitz der Grafen von Staufenberg. Ab dem späten 11. Jahrhundert
werden hier an der Vorbergzone auch Burgen errichtet
(Schauenburg, Ullenburg). Es erstaunt vor dem Hintergrund des
oben Skizzierten nicht, dass die frühen Burgen am Rand der um-
rissenen Siedlungskammer zwischen Urloffen, Renchen und
Nussbach liegen. Bei Durbach befindet sich die Burg der Grafen
von Staufenburg.

Die Aufsiedlung der großen Niederungsgebiete in der nördlichen
Ortenau scheint nach Aussage der Schriftquellen (Erstnennung
der Orte) und dem derzeitigem Stand der archäologischen
Forschung sogar erst ab etwa 1100 erfolgt zu sein. Die eingangs
skizzierte Siedlungs-Ungunst aufgrund von ausgedehnten Hochwassern
im zentralen Bereich der nördlichen Ortenau scheint
jetzt kein Hindernis mehr dargestellt zu haben. Welche Faktoren
im Einzelnen eine Rolle gespielt haben mögen, kann hier nicht
weiterverfolgt werden. Denkbar sind Faktoren wie weniger Niederschlag
, die für das Hochmittelalter postuliert werden. Aber
auch anthropogene Faktoren, wie Eingriffe in das Gewässernetz
sind denkbar. Die Gründung von Klöstern - wie die des Klosters
Allerheiligen bei Oppenau-Lierbach in den 1190ern - erfolgt
recht spät.

In die Zeit um 1300 - und damit im Vergleich zu anderen
Gebieten sehr spät - fällt schließlich die Gründung der Städte.
Willstätt wird 1262 als wohlbefestigter Ort erwähnt, hatte aber
zwischen Straßburg und Offenburg keine Chance, sich zu einer
vollgültigen Stadt zu entwickeln. Oberkirch wird 1303 als (befestigte
?) Marktstadt genannt und erhält 1326 das Offenburger
Stadtrecht. Renchen wird als befestigte Siedlung (oppidum) 1313
erwähnt, erhält im Mittelalter aber kein Stadtrecht. Dagegen wird
das 1299 Dorf genannte Oppenau 1319 durch das Kloster Allerheiligen
mit Stadtrechten versehen. Neben der damit zusammenhängenden
Nutzung Wälder für Bau- und Brennholz sowie der
Steine für die Gewinnung von Mörtel und Baumaterial kam es
wahrscheinlich auch zur Aufnahme von Bergbau, auch wenn hier
keine ergiebigen Lagerstätten bekannt sind. Archäologische Hinweise
auf den mittelalterlichen Bergbau sind derzeit jedoch nicht
bekannt.

Abschließend ist sicherlich noch der Hinweis wichtig, dass erst
1392 bei Straßburg die erste (und in der Ortenau für Jahrhunderte
einzige) Brücke über den Rhein errichtet wurde. Bis dahin war
man ausschließlich auf Fährverbindungen angewiesen.


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