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Burg und Herrschaft - Das Renchtal als mittelalterliche Burgen- und Adelslandschaft 55
bürg,47 bei dem Burg und Stadt, von einigen Verpfändungen z. B.
von 1405 bis 1606 an die Stadt Straßburg48 und von 1606 bis
1664 an den Herzog von Württemberg abgesehen, 500 Jahre lang,
bis 1803, blieben.
Auch diese Burg war Spielball und Pfand in der Hand der um
Einfluss kämpfenden oder sich in Geldnot befindenden Landesherren
. Vermutlich im 30-jährigen Krieg großteils zerstört, wird
die Burg 1636 als „ruiniert" bezeichnet.49
Nachdem die Fürsteneck-Darstellung auf der bei Renchen
schon genannten Karte von 1609 auffallend deutlich Rebstöcke
am Hang des Burgberges zeigt, sei mit diesem einzigen Satz auf
die Bedeutung des Weinbaues für das Renchtal und die Rolle der
adeligen Herrschaften und der günstigen Hanglagen unter den
Burgen für den schon in der Gründungsurkunde des Klosters Allerheiligen
vor 1196 belegten Weinbau50 hingewiesen, auf den
wirtschaftsgeschichtlichen Kontext zwischen Burg und Adelsökonomie
, ohne dieses wichtige, aber eigenständige Thema näher zu
vertiefen. Die Tagung bietet ja einen eigenen Vortrag darüber.
11 Glaubenszeugnis im Hohlweg
Als Teil des Bildes von Siedlung und Landschaft können auch
Bildstöcke Ausdruck des frommen Sinnes des örtlichen Adels
sein. Einem Kleinod dieser Gattung begegnen wir am Fuß des
Burgberges der Fürsteneck, am „Pass" des Hohlweges zwischen
Butschbach51 und dem Bottenauer Tal, der alten Wegeverbindung
von Oberkirch zur Burg Staufenberg. Ein künstlerisch gestalteter
Bildstock von 1508,52 der zu den schönsten des ganzen
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Abb. 9: Eher ein
Gedenk- und Frömmigkeitszeichen
denn ein
Sühnekreuz: Das künstlerisch
gestaltete Bildstöckchen
von 1508,
zu den schönsten des
Landes gehörend,
unterhalb der Fürsteneck
, am alten Weg
zwischen Butschbach
und dem Bottenauer
Tal.
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