http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0070
Burg und Herrschaft - Das Renchtal als mittelalterliche Burgen- und Adelslandschaft 69
5 Utas Motiv wird in der Urkunde so beschrieben, „dass man die ewigen Wohnungen mit irdischen
Schätzen sich erkaufen soll". Darüber hinaus ist, wohl mehr als zeitbedingte Standardformel, „zu
Gottes und Aller Heiligen Ehre" genannt. Krebs (wie Anm. 4), 56.
6 Der Lierbach hieß früher Nordwasser und in der Bestätigungsurkunde von um 1196 wird er auch so
genannt: „Nortwazzer". Fischer, Magda (Bearb.): Archiv der Freiherren von Schauenburg Oberkirch -
Urkundenregesten 1188-1803, Band 33 der Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden-Württemberg
(Stuttgart 2007), 59, Regest 6 und Anmerkung. Der Name hat sich in der Bezeichnung „Im
Nordwasser" für den kleinen Ansiedlungsbereich im Lierbachtal hinter der Abzweigung der „Ansetze"/
Oppenauer Steige bis heute erhalten: Topografische Karte L 7514 Oberkirch, Landesvermessungsamt
BW, 1997.
7 In einer Urkunde des Bischofs Berthold von Straßburg aus dem Jahre 1225 ist von der „Armut des
Ortes" die Rede. Fischer (wie Anm. 6), 63, Regest 11. Im Gegensatz z.B. zu den Zisterziensern wurde
bei den Prämonstratensern (OPraem) nach der zugrunde liegenden Augustinusregel neben dem Leben
in völliger (persönlicher) Armut und äußerster Bußfertigkeit, Fasten, Schweigen, Chorgebet und Handarbeit
„die seelsorgerliche Tätigkeit in besonderer Weise betont". Schwaiger, Georg: Mönchtum,
Orden, Klöster - Von den Anfängen bis zur Gegenwart - (München 1993), 355.
8 Die Ordensniederlassung der Prämonstratenser in Allerheiligen hat „über Jahrhunderte hinweg das
geistliche und geistig-kulturelle Leben, die Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte des Renchtals" geprägt.
Huber, Heinz G.: Nußbach im Renchtal - Die Geschichte eines tausendjährigen Dorfes (Oberkirch
1994), 29.
9 Die gotischen Ostteile werden auf etwa 1220-50 datiert und in „engem Zusammenhang mit der Straßburger
Bauhütte gesehen". Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg
II, bearb. von Dagmar Zimdars u.a. (München; Berlin 1997), 8.
10 Die Zähringer residierten nach 1079 auf der Burg Zähringen bei Freiburg und nannten sich nach ihr.
Aber schon 1016 ist mit Bezelin erstmals ein Vorfahr der Zähringer als Gaugraf der Ortenau erwähnt.
Huber, Heinz G. in Pressebericht Acher- und Bühler Bote (Bad. Neueste Nachrichten) von Ende Januar
2007.
11 Huber (wie Anm. 8), 18 ff.: Die Gründung des Bistums Bamberg wurde „offiziell" bei der Reichssynode
zu Frankfurt am 1. November 1007 beschlossen, außerdem wurde das Bistum durch Heinrich II. „mit
einer Fülle von Schenkungen" bedacht, darunter war „locus Nuzpach" in der Ortenau, eben der Nußbacher
Königshof mit „Kirchen und Kapellen als eigenkirchliches Zubehör der geschenkten Güter".
- „Der Nußbacher Hof bildete zusammen mit den Reichsabteien Gengenbach und Schuttern, die
ebenfalls an Bamberg übertragen wurden, einen großen Besitzkomplex".
12 Die Kirchenvogtei übernahmen die Zähringer wohl erst neun Jahre nach der Schenkung von 1007, als
sie das Grafenamt in der Ortenau übertragen erhielten und damit auch „die Kirchenvogtei über die
bambergischen Lehen, die Klöster Schuttern und Gengenbach sowie den Königshof Nußbach...".
Huber (wie Anm. 8), 24.
13 „Für die Beherrschung und Erschließung des Renchtales bildete die Kirchenvogtei über die bambergischen
Güter von Nußbach den entscheidenden Zugang. ... Die von den Zähringern angelegte Passstraße
" über den Kniebis „gewährte ihnen den Zugang zu ihren Dornstettener Besitzungen und ihrer
Reichenbacher Klostervogtei". Man kann in diesen Bemühungen durchaus Schritte zum Ausbau einer
Landesherrschaft sehen. Inhaltlich und Zitate nach Huber (wie Anm. 8), 24/25. - Ihre Güter vor Ort
ließen die Zähringer durch Dienstmannen verwalten und gaben sie diesen zu Lehen.
14 „Die Zähringer sicherten den von ihnen beherrschten Raum, indem sie Burgen bauten, Straßen anlegten
, Kloster- und Kirchenvogteien erwarben, befestigte Städte gründeten und Bauern auf dem von
ihnen gerodeten Land ansiedelten". Als Zähringer-Ministeriale erwähnt ist auch ein um 1120 genannter
„Walter von Appenweier" sowie wahrscheinlich ein 1084 urkundlich belegter „Adelbertus miles de
Nescilrid". Huber (wie Anm. 8), 20/24.
15 Die Karte in Die Ortenau - Ergänzungsheft zum Jahrbuch 1934; dem Heft ohne Seitenzahl beigegeben.
16 Die auf lediglich eine halbe Stunde begrenzte Vortragszeit gebot eine knappe Auswahl, sowohl in der
Anzahl der Beispiele als auch in der Darstellung der jeweiligen Geschichte, die nur angedeutet werden
konnte.
17 Wenn ich vom Renchtal spreche, meine ich nicht nur das Tal im engeren Sinne, sondern auch seine
weite Ausmündung in die Rheinebene und das benachbarte Tal des Durbach, das zwar über Jahrhunderte
eine eigene Herrschaft, aber mit dem Renchtal besitzgeschichtlich und politisch verbunden war.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0070