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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0096
Edelkastanie und Rebkultur - eine Spurensuche in der Ortenau 95

Nach Solch war im Pfahlbau ein Pflanzverband der Rebstöcke
von 1,2 x 1,2 m üblich, was einem Bedarf von 7000 Rebstecken je
ha entspricht. Für diese Zwecke wurden im Niederwaldbetrieb erzeugte
Rundlinge oder Spaltstücke mit einer Länge von 2,6 m bis
3,3 m verwendet.43 Für den Raum Oberkirch ist das sog. „Reb-Ster"
mit einem Raumvolumen von 1 x 1 x 2,6 m belegt.44 Es diente als
Maßeinheit für Verkaufszwecke (vgl. Abb. 6). Je nach Stärke der
Rebstecken (7 bis 5 cm) ergab ein Reb-Ster zwischen 200 und
400 Rebstecken. Ein Reb-Ster mit 2,6 Raummetern entspricht ca.
1,8 m3. Aus dem Rechenbeispiel in nebenstehender Tabelle wird
deutlich, dass für die Pfahlbauweise 17,5 Reb-Ster oder rund 32 m3
Pfahlholz bei einem mittleren Durchmesser von 5 cm je Stecken
für ein Hektar Rebberg notwendig sind (bei einem mittleren
Durchmesser von 7 cm wären es 35 Reb-Ster oder 24,5 m3).

Auf 20368 ha Rebberg im Jahr 1878 (Badische Rebenfläche, Müller
1938) steckten folglich knapp 356440 Reb-Ster (17,5 Reb-Ster
je ha x 20368 ha) oder 651 771 m3 (32 m2 je ha x 20368 ha) Pfahlholz
.

3.5 Baumarten und Rebstecken

Wo kam nun dieses Pfahlholz her, welche Baumarten wurden
verwendet? War es die Edelkastanie, die bereits im Mittelalter die
Rebpfähle im Oberrheingebiet lieferte?

3.5.1 Quellen aus dem Oberrheingebiet

Rebsteckenholz wurde nur aus witterungsresistentem Holz hergestellt
, wäre doch der Aufwand für jährlich neu zu hauende Stecken
viel zu hoch gewesen. Als einheimische Baumart mit hoher
Wetterfestigkeit eignete sich insbesondere das Holz der Eichen,
doch nicht immer standen genügend geradschäftige Stangen zur

1m

Abb. 6: Das „Reb-Ster" und der Bedarf an Rebstecken für einen Hektar Weinberg


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