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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0125
124 Regine Dendler, Bernhard Wink

gratgewölbes angehoben. Letzteres Datum ist uns als eingemeißelte
Inschrift über dem Südzugang zum Kirchenschiff überliefert
.5

Der Durchgang von dem im 17. Jahrhundert angesetzten Kirchenschiff
in den erheblich älteren Chor besteht aus einem spitz-
bogigen Chorbogen. Die Wandmalereien im Chor waren bereits
1951 erkannt worden6 und wurden 1970 durch Restaurator Horst
Leyendecker7 freigelegt. Dies war möglich geworden durch die
Entfernung eines Kriegerdenkmals im Chor und die Wiedereinbeziehung
des Chorraums in den Kirchenraum. Der Kirchenraum
erhielt in diesem Zuge mit dem Einbau der Holzdecke seine aktuelle
Gestalt. Im Jahre 2003 fand eine Restaurierung durch Restaurator
Bernd Baldzuhn8 statt.

Aufgrund der Baugeschichte (Erneuerung des Kirchenschiffes)
können die Wandmalereien auf die Chorwände eingegrenzt werden
. Auf der Westseite des Chors, der Chorbogenseite, liegen
keine Befunde vor.

Die Stratigrafie weist innerhalb des Chorraums drei Putzschichten
mit insgesamt sieben bis neun Fassungsschichten auf,
die wiederum in drei Ausmalungsphasen eingeteilt werden können
. Nicht berücksichtigt in dieser Zählung sind Ausbesserungen
nach Abgang des Gewölbes und die Retuschen der Restauratoren
Leyendecker (1970) und Baldzuhn (2003).

Im Folgenden werden die Malereien entsprechend ihrer stratigra-
fischen Zugehörigkeit zu den Ausmalungsphasen beschrieben.

Ausmalungsphase 1:

Dargestellt sind die Apostel paarweise innerhalb eines Registers
aus schwarzen Linien. Im Sockelbereich befindet sich ein stilisierter
Wandbehang, in den Fenstern Ranken- und Blätterwerk mit
Bollenfriesen zur Fensteröffnung hin. Nach Dr. Christoph (Christoph
-Inventar) ist diese Ausmalung niederrheinisch beeinflusst
und kann stilistisch auf das späte 14. Jahrhundert bzw. um 1400
herum datiert werden. Einzelne Fachleute setzen die Datierung
dieser Schichtebene noch früher an (Architekt Prof. Wenzel im
12. Jahrhundert, Restaurator Baldzuhn in der 1. Hälfte des 14.
Jahrhunderts).

Eindeutig identifizierbar ist der Apostel Paulus mit Schwert
und Buch auf der Ostwand (Abb. 2). Weiterhin sind Petrus mit
dem Schlüssel und Philippus mit dem Kreuzstab auf der Nordwand
erkennbar (siehe Abb. 4). Die anderen Apostel können aufgrund
ihrer schwer erkennbaren Attribute nicht eindeutig benannt
werden. Eine Gestalt mit scheibenförmigem Attribut auf
der Südwand könnte unter der Annahme, dass es sich um die
Lammscheibe handelt, als Johannes der Täufer bezeichnet wer-


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