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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0197
196 Karl Volk

schub in der Aufstellung der Truppen mehr geduldet werden
dürfe. (GLA 122/257)

Die Herrschaft Triberg wurde am 16. März 1743 aufgefordert,
zu ihrem Teil alle Anstrengungen zur Aufstellung von 1000 Mann
aufzubieten, nach dem Proporz 58 Mann.

Zu dieser Weisung nahmen zwei Schreiben, mit gleichem
Datum (28. März 1743) als Konzepte erhalten - ein erstes von
Schultheiß (Joseph Volk), Bürgermeister und Stabsvögten, ein
zweites von Obervogt Pflummern - Stellung. Das erste betont am
Anfang die Treue der Herrschaft Triberg in Vergangenheit und
Gegenwart (die Bereitschaft, „auch leib und leben, guet und blu-
eth aufzuopfern"). - Doch dann folgt die Begründung, dass die
Vorstellungen des Wiener Hofs für die Herrschaft Triberg eine
Überforderung bedeuten würden. Die Vögte rechneten vor, dass
sie 1. innerhalb eines Jahres 40 Rekruten und damit den Kern der
kriegsdiensttauglichen Mannschaft verloren hätten. Unentbehrlich
für „anbaw- und besorgung unserer lehen-höfen undt güet-
teren" sind die Hausväter, Taglöhner und Knechte, von alten,
bresthaften, für den Kriegsdienst untauglichen Personen abgesehen
, so bleibt nur noch eine geringe Anzahl übrig, ohne dass
man den totalen Zusammenbruch zu fürchten hätte. 2. Auch bei
äußerster Anspannung aller Kräfte könnten sie dem Feind keinen
besonderen Abbruch tun. Dagegen könnten sie den Feind bei
einem Einfall ins Land „starkh irritieren", sodass ihr Eifer die
Rache der Franzosen mehr anstacheln könnte als die Saumseligkeit
der anderen Stände, zumal dann ohne wehrhafte Mannschaft
Häuser und Güter, Weib und Kinder „muthwilligen Marodeurs
" ... Mord, Brand und Plünderungen ausgesetzt wären. Die
Vögte wiesen 3. auf die schon wiederholt vorgebrachten Klagen
auf das wilde und raue Land, die langen Winter und die vergangenen
vier Fehljahre hin, die sie außerstande setzten, „dem allerhöchsten
Herrendienst und dem publico (dem Land) ... nüzlich
zu seyn". Am 18. Juni 1702 und am 20. September 1733 seien bei
der „Repartition" auf die Herrschaft Triberg „53 Köpf" entfallen.
Dabei sollte es bleiben. Sie baten „um gnädigste Beherzigung"
dieser Verhältnisse, erklärten sich aber bereit, wenn „das Hail
undt Wohlfahrt unseres ganzen v. ö. Vatterlandes" bedroht sei,
sie sich als Erste einfinden würden. Für Königin und Vaterland
würden sie „Leib und Leben ganz ohnverzagt darstellen." So ist
bei aller Kleinstaaterei, wenn nicht bei den ländlichen Untertanen
, dennoch bei ihren Vögten der Reichspatriotismus erhalten
geblieben und feststellbar.

Der Obervogt teilte am gleichen Tag (28. März 1743) in einem
Begleitschreiben der Regierung und Kammer in Freiburg mit, dass
er wegen der Aufstellung von 1000 Mann aus den oberen Kame-
ralherrschaften unter Zuzug von Untertanen aus den übrigen Ka-


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