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260 Winfried Hecht

Welschenbollenbach im kleinen rechten Seitental der Kinzig zwischen
Haslach und Steinach umfasste zwölfeinhalb Lehensgüter,
die jährlich jeweils 30 Schillinge und ein Viertel Haber zinsten,
sowie weitere beachtliche Leistungen von Naturalien; im Besitz
der übrigen zwei Drittel dieses Lehensteiles waren für die nächsten
Jahrzehnte im Übrigen Konrad Stoll von Staufenberg und
seine Nachkommen. Aus der Hube in Ohlsbach wurde der ansehnliche
Jahreszins von zehn Pfund und zehn Schillingen Haller
entrichtet.

Unter dem 26. Juli 1441 bezeichnet der Rottweiler Patrizier
Konrad Bock Wilhelm von Bern, mit dessen Familie er auch später
in Verbindung steht, als verstorben.9 Mit dem 31. Oktober
gleichen Jahres gingen die Straßburger Lehen auf Wilhelm von
Berns Söhne Jakob von Bern, Hans Jakob, Freijakob und Eitelja-
kob über, denen sie Bischof Ruprecht von Straßburg verliehen
hat und deren Namen ihren Vater offenbar als überzeugten Verehrer
des Apostels Jakobus ausweisen.10 Unter ihnen hatte der
Edelknecht Jakob von Bern, dessen Vorname auch „Großjakob"
lautet, damals schon die Nachfolge seines Vaters als Schultheiß
von Zell am Harmersbach angetreten. In diesem Amt erwähnen
ihn Urkunden von 1442, 1456 und 1459,11 Archivalien von 1456,
1472 und 14 7 712 und noch eine weitere Urkunde vom 3. Februar
1480.13 Selbst 1481 war er angeblich noch Schultheiß von Zell.14
Somit scheint er sein ganzes Leben in der kleinen Reichsstadt
Zell am Harmersbach in „Amt und Würden" geblieben zu sein.
Außerdem wird er für das Jahr 1453 auch als Schultheiß der
Reichsstadt Gengenbach angesprochen.15 Verheiratet war er 1456
mit Agnes von Neuenstein.16 In Rottweil gab Jakob von Bern am
1. Mai 1444 „als der Eltst von Bern" seine Zustimmung zur völligen
Übereignung eines Waldstücks von 30 Jauchert an die Stadt
Rottweil17 und 1447 die Lehensherrschaft über eine Wiese bei
Briel nordöstlich von Rottweil anscheinend als letzten Besitztitel
seiner Familie im Nahbereich der Reichsstadt an eine Rottweiler
Bürgerin ab.18

Wenn Jakob von Bern tatsächlich zeitweilig beide Schultheißenämter
von Gengenbach und Zell bekleidet hat, so erscheint
ein Vorgang unter besonderem Licht, der durch eine Urkunde im
Stadtarchiv von Sulz am Neckar überliefert ist.19 Danach prozessierte
im Mai 1457 Eiteljakob von Bern zuerst vor dem Stadtgericht
von Zell und dann „in der Instanz" vor jenem von Gengenbach
, die jeweils unter dem Vorsitz des Schultheißen der beiden
Städte tagten, gegen Jakob Messinger und einen Knecht von Sulz
am Neckar. Eitel jakob von Bern hatte anscheinend Besitz der beiden
im Wert von 30 Gulden mit Beschlag belegt, nachdem er der
Auffassung war, die „Herren von Sulz", und damit die tief in
Schulden steckenden Herren von Geroldseck, hätten ihm diesen


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