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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0281
280 Karl Kopp

ämtern gibt es die Bezeichnungen „Rathsfreund", „Rathsverwandter
", „Laytmann", „Umgelter" und „Procurator" nicht mehr, „Bürgermeister
" hat eine neue Bedeutung bekommen.

Fazit

Die Welt der Familiennamen in Lahrs 18. Jahrhundert ist groß
und bunt. Etwa 1500 Einheitsnachnamen (Schreibvarianten sind
zusammengefasst) enthält die vom Historischen Arbeitskreis vorwiegend
aus den Ehebüchern der Jahre 1680 bis 1800 erarbeitete
Datenbank. Von den 20 häufigsten Namen im deutschen Sprachraum
, angeführt von Schmidt, Müller und Meyer, kommen nur
diese drei auch im damaligen Lahr bei den 20 zahlenmäßig führenden
Familien vor. Lahr verfügte über eine recht eigenständige
Namenspalette. Caroli, Dorner, Göhringer, Langenbach, Link,
Mörstadt, Stolz und Vieser zeugen davon auch heute noch, allerdings
mit deutlich weniger Vertretern dieser Namen.

Die Arbeitswelt war vorindustriell geprägt. Weber, Reb- und
Ackersmänner, Schuhmacher und Metzger, aber zunehmend
auch Tagelöhner sind die häufigsten Berufsbezeichnungen. Jeder
war in ein sehr enges soziales System eingebunden. Der Beruf war
für die meisten Männer durch die Familientradition vorgegeben;
nur einzelne Frauen sind mit Beruf genannt.

Auch bei den Vornamen, die man, im Gegensatz zur Mannigfaltigkeit
der Nachnamen, aus einem eng begrenzten Reservoir
schöpfte, lässt sich bei vielen Familienstämmen die Tradition
eines Rufnamens als Leitname nachweisen. Der Beruf wird häufiger
weitergegeben als der Rufname, weil die Nachbenennung nur
für einen der heiratenden Söhne wirksam werden kann, im Beruf
aber folgen oft mehrere Söhne dem Vater.

Für herausgehobene Familien lassen sich aus den Eheschließungen
Stammbäume (ohne Geburts- und Sterbedaten) erstellen
oder vorhandene Stammbäume ergänzen. Die markanten Sippen
heben sich von der Masse ab durch besondere Berufe und wirtschaftliche
Karrieren, durch stadtpolitische und kirchliche Ämter
und durch besondere Rufnamen als Leitnamen über Generationen
hin.

Auf diesem Feld weiter zu graben und weiter zu entdecken
lohnt sich für die Nachfahren der Lahrer Familien des 18. Jahrhunderts
. Stadt- und Familiengeschichte können sich gegenseitig
bereichern.


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