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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0363
362 Manfred Merker

haltung seiner bisherigen Bezüge
bis zum Lebensende in der Dienstwohnung
des Lyzeums bleiben,
was für Scharpf jahrelang ein Ärgernis
war, denn er wollte auch
darin sein Nachfolger werden.
Gleich nach der Bitte Loreyes um
Pensionierung schickte Scharpf
am 26.06.1840 ein längeres Bewerbungsschreiben
an den „Oberstu-
dienrath" in Karlruhe und zog
dabei alle Register: Dem zweiseitigen
Anschreiben waren zehn Seiten
Kopien mit Bildungs- und Prüfungsnachweisen der Universität
Heidelberg, Empfehlungen der Kreisdirektion und seine Zeugnisse
und Qualifizierungen beigefügt. Am 28.07. wiederholte er
seine Bitte um Übertragung der Lyzeumsdirektion.

Die Direktionswohnung

Was reizte den Offenburger Direktor an dieser Stelle? Scharpf war
jetzt mit 43 Jahren in der Blüte seines Lebens und suchte Veränderung
und neue Herausforderungen. Diese boten sich mit der
Tradition der Schule in Rastatt, als ehemaliges Stift in Baden-Baden
seit 1453 und Piaristenschule, und ihrer hervorragenden materiellen
Ausstattung und der großen Bibliothek mit ihren 30 000
Bänden. Das Lyzeum mit seinen schönen Dienstwohnungen und
Gärten direkt über dem Schlosspark war zweifellos attraktiver als
das ärmliche und unbequeme Offenburger Kapuzinerkloster.
Rastatt hatte seinen Charme als ehemalige Residenzstadt nicht
verloren, und es lag näher zur Landeshauptstadt und damit zu
Scharpfs Geburtsort. Die Schule verkörperte nicht nur eine beachtliche
Tradition, sondern bot mit über 200 Schülern auch ein
interessanteres Betätigungsfeld für einen verwaltungserfahrenen
Pädagogen. Sie hatte neben dem Schwerpunkt alte Sprachen ein
modernes Profil mit einem Angebot an Gesundheits-und Höflichkeitslehre
, Krankenpflege und Anleitung zur Landwirtschaft, besonders
Obstbau. Dazu gab es einen eigenen botanischen Garten,
einen schulnahen Turnplatz mit dem Schülerbad am „Beinel", im
Winter einen Schlittschuhbahn und Tanzunterricht.

Am 12.09.1840 entschied sich die oberste Kultusbehörde
nach Vergleich mit den Rastatter Mitbewerbern Professor Eckerle
und Feldbausch für Scharpf als erstem weltlichen Direktor aufgrund
seiner größeren Verwaltungserfahrung. Er wurde am
17.10. mit einem Gehalt von jetzt 1700f vom Ministerium des
Innern nach Vorgabe des Großherzoglichen Staatsministeriums


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