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Das Bürgerhaus Neuer Markt in Bühl 395
in einem Neubau und nicht in der alten Markthalle möglich. Die
Stadtverwaltung beauftragte den Karlsruher Architekten Georg
Kasimir, dieses Konzept zu prüfen.
Die Entscheidung für den Neubau fiel im Gemeinderat am
5. Februar 1986.24 Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP stimmten
geschlossen für die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs
für den Neubau einer Begegnungsstätte auf dem OAG-Ge-
lände. Lediglich die GAL war dagegen. Das überzogene Raumprogramm
habe lediglich dazu gedient, die OAG-Halle abzureißen,
meinte deren Sprecher Walter Seifermann.
Der Architektenwettbewerb
Nach elfjähriger Diskussion in den politischen Gremien und in
der Bevölkerung wurde am 12. Februar 1986 ein offener Architektenwettbewerb
für das „Bürgerhaus Neuer Markt" ausgelobt. Der
Name für das neue Kulturzentrum auf dem alten OAG-Gelände
stand damals allerdings noch gar nicht fest. Der wurde durch
mehrheitlichen Gemeinderatsbeschluss erst im Juni 1988 vergeben
.25 Während der Planungs- und Bauphase war der Arbeitstitel
„Bürgerbegegnungszentrum" üblich.
In der Ausschreibung des Wettbewerbs mit dem Titel „Neubau
einer Begegnungsstätte mit Stadtraumgestaltung" formulierte die
Stadt ihre Ansprüche an den Neubau.26 Bühl sei kein Kongressstandort
, heißt es dort. „Bei der Planung des neuen Bürgerzentrums
steht daher die Absicht im Vordergrund, ein kommunales
Zentrum zu schaffen, das für die verschiedensten Aktivitäten im
Kultur- (Konzerte/Theater), Bildungs- und Freizeitbereich geeignet
ist. Neben Probemöglichkeiten für Musik- und Gesangvereine
soll das Haus tagsüber auch als Jugendmusikschule genutzt werden
. Für Bühls bedeutenden gewerblichen Sektor, die Vereine
und politische Veranstaltungen sollen Tagungsmöglichkeiten geschaffen
werden."
Als „Kernstück" des Neubaus wird ein großer Saal mit 600 Sitzplätzen
in Reihenbestuhlung gefordert, dem zwei Nebensäle mit
rund 250 und 150 Sitzplätzen zugeordnet sind. Zwei Räume für
die Musikschule und zwei Vereinsräume sind im Raumprogramm
der Ausschreibungsunterlagen ebenfalls vorgesehen. Auf ein Restaurant
wird ausdrücklich verzichtet, nicht aber auf eine Küche.
Die neue Bedeutung, die das Sanierungsgebiet durch die Bürgerbegegnungsstätte
im städtebaulichen Kontext erhält, wird besondern
betont. „Aufgabe der Planung ist die Gestaltung der Freiflächen
, die der neuen Nutzung des Baugrundstücks und der
Wertigkeit des Bereiches als neuer Schwerpunkt von Aktivitäten
im Kultur- und Freizeitbereich entspricht und den Belangen der
Verkehrserschließung Rechnung trägt", heißt es in den Aus-
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