Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0411
410 Anna-Maria Münchenbach

zelnen Passbilder, die im Verlaufe der Jahre entstanden sind,
nachvollziehen. Deshalb verfasste sie 1954 ihr erstes Testament.
Dieses wurde im Nachhinein nur verändert, weil einige Kinder
vorweg Zuwendungen erhielten. Die Uroma war in allem eine
korrekte und sehr gerechte Frau.

Ende der fünfziger Jahre wurde die Uroma Karolina zunehmend
kränklicher. Sie hatte Krebs. Da meine Großtante und die
Großonkels verheiratet waren, wurde sie von meiner berufstätigen
Oma gepflegt. Der Pflegeaufwand wurde auf Grund der fortschreitenden
Krankheit zunehmend umfangreicher. Meine Oma
pflegte die Uroma aufopferungsvoll. Sie nahm wegen der Pflege
meiner Uroma oft unbezahlten Urlaub. Die Großtante Mathilde
entschuldigte sich später einmal, dass sie sich wegen ihrer Kinder
bei der Pflege nicht so einbringen konnte, wie es meine Oma
getan hatte. Uroma Karolina verstarb am 18.02.1960 im Krankenhaus
.

Der Uropa Josef Rudolf

Mein Uropa Josef Rudolf wurde am 16.06.1895 in Hofweier geboren
. Nach dem Besuch der dortigen Schule durchlief er wie viele
junge Leute aus seiner Gegend eine Ausbildung als Schaffner bei
der Reichsbahn. Er war sehr religiös, was sich auch in seiner politischen
Haltung niederschlug. Er brachte es vom Reichsbahnschaffner
zum Zugführer.

Auf Grund seines Glaubens und der damit verbundenen ablehnenden
Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus wurde er verfolgt
und verstarb am 02.01.1945 in Flossenbürg (vgl. Anlage 8).



Bad. Amtsgericht III

ürk.Reg. I 57 / 19^-b
Hofweier.

Ottenburg, oen 18. Juni 19^7-

feststeilung des Todes und des
Zeitpunktes des Todes des Lagerar=
beiters Josei & u d o 1 f
!in Hofweier.

Frau

Caroline Rudolf,
geb. Dörfer,

1. Gemäß §§ 39 ff. Verschollenheitsgesetz wird festgestellt:

Der am 1fo. Juni 1895 in Hofweier geoorene, zuletzt in Hofweier
wonnhaft gewesene

Lagerarbeiter josef Rudolf
ist am 2. Januar 1945 im Konzetrations - Lager Flossenbürg ge=
storben.

2. ^ie Kosten des Verfanrens einschließlicn der notwendigen außer»
gerichtlichen Kosten der Antragstellerin fallen dem Nacnlaß zur
Last.

Am,

Hofweier.

gez. Krasert
Ausgefertigt
DerS-^rK.undsbeamte der Geschäftsstelle


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0411