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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0431
430 Neue Literatur

bach (1993), Kinzigbettverlegung (2001) und Kinzigwehr
(2005), Schwaiggraben (2003). Vom Gangfisch
wird 1999 berichtet. Im Heft von 1993 geht es
um den Ziegelwaldsee.

Diese Auswahl an Themen aus den Gengenbacher
Blättern, deren Hefte durchschnittlich 75 Seiten
umfassen, bietet vielfach Anregung, in und für
andere Gemeinden eine vergleichbare Schriftenreihe
zu schaffen. Wurzeln kräftigen oder neue
legen tragen dazu bei, dass örtliche und regionale
Identität sich verfestigen kann.

Gernot Kreutz

Geroldsecker Land (Hrsg. Ortenaukreis), Heft 52
„Dorf und Stadt". Lahr 2010, 176 S.

Besonders interessant wird eine Veröffentlichung,
wenn sie sich bemüht, einen Sachverhalt von unterschiedlichen
Blickpunkten aus zu erhellen und
womöglich eine schlüssige Verbindung herzustellen
. In dem immer wieder spannenden Themenbereich
Siedlungsgeschichte wird von H. Wagner Archäologie
durch Funde im Schuttertal und Sprachgeschichte
durch vorgermanisches Namenmaterial
zusammengeführt. Die bisherigen Fundstücke werden
im Bild vorgestellt. Viele Lücken in der Erforschung
harren weiterer archäologischer Begehungen
. Angefragt soll es aber sein: Warum vermeidet
der Autor fast schon sorgfältig das bislang geläufige
Wort „Begehung" zugunsten eines unnötigen Anglizismus
?

Große Aufmerksamkeit lassen oft solche Titel erwarten
, die mit einem Fragezeichen versehen sind.
So hat E. Krämer unter dem Titel „Kalter Krieg im
Schuttertal?" Zeitzeugen von 1963 über einen Vorgang
befragen können, über den auch heute noch
schriftliche Unterlagen für „immer" unter Verschluss
gehalten werden. Es geht hier (wohl) um einen Raketenbunker
, der bei einer Ausführung Landschaft und
Struktur einschneidend verändert hätte. F. Löbbecke
fragt in seinem Beitrag, ob das alte Rathaus in Lahr
Bausubstanz aus dem 15. Jahrhundert (Ratsstube)
enthält. Er geht auch auf die auffällige Außentreppe
ein, über die 2001 schon T. Mietzner in diesem Jahrbuch
einen Aufsatz geschrieben hat.

Die Gemeinde Schwanau ist dreimal vertreten.
C. Seidensticker schreibt anschaulich über die Zeit

nach 1946, als sie als Stadtkind im Rahmen der Kin-
derlandverschickung in Wittenweier war. Sehr informativ
ist der Bericht von M. Frenk über den Bürgernutzen
und dessen Auflösung in Ottenheim. Im
Jahr 1967 wurden die Begriffe Bürgerrecht, Bürgerlos
, Gabholz, Bügerbuch wie auch schon lange vorher
Allmende, Dreifelderwirtschaft in die Vergangenheit
entlassen. Ehemalige dörfliche soziale Einrichtung
und Altersversorgung wurden Ende der
1960er Jahre in staatliche „Obhut" genommen. Am
Beispiel von Ottenheim beschreibt derselbe Autor,
wie sich der Ort auch in allen anderen Bereichen
nach 1945 bis heute von einem Bauerndorf in eine
Wohngemeinde verwandelt hat - eine Entwicklung
die gleichermaßen ja fast alle Dörfer erfahren
(mussten).

E. Klem geht unter dem Titel „Der Friesenhei-
mer Bahnhof" vor allem auf die schon 1873 gemeinsam
mit Heiligenzell, Oberweier und Schuttern
(alle aber erst 100 Jahre später Ortsteile von
Friesenheim) finanzierte Güterhalle ein. C. Gorka
beschreibt ausführlich den Weg vom nassauischen
Oberamt Lahr über das Bezirksamt bis zum Landratsamt
Lahr und dann zur Außenstelle des Landratsamtes
Ortenaukreis sowie deren Aufgaben für
Stadt und Land.

Von den Beiträgen, die sich speziell auf Personen
beziehen, soll die Trauerrede des Bürgermeisters
von Schuttertal hervorgehoben werden, die er
für den unerwartet verstorbenen Gerhard Finkbei-
ner gehalten hat. Er war seit vier Jahrzehnten Autor
für dieses Jahrbuch. C. Gabbert würdigt das konstruktive
Einmischen des engagierten Denkmalschützers
für das Bewahren bäuerlicher Kultur im Schuttertal
. Alles was zur Regionalgeschichte zählt, fand
sein intensives Interesse, er wurde gleichsam das
maßgebende Gedächtnis der Gemeinde. B. Littenweiler
schreibt über den Ettenheimer Kunstmaler
Kurt Bildstein, der nicht nur als Heimatfreund konkrete
Darstellungen geschaffen hat, sondern sich
auch mit abstrakter „Informeller Malerei" befasst.
Über das Schicksal der Juden, die 1940 aus Rust deportiert
wurden, berichtet P. Künzel. G. Timpte
deckt die Geschichte der Pfarrersfamilie Mörstadt
aus Herbolzheim-Broggingen auf. I. Scheidle stellt
den in Lahr geborenen Johannes Metzger (1789-


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