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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 123
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Joseph Victor von Scheffel: Zwischen Sehnsucht und Desillusionismus

Was meine Person betrifft, so ist's eigentlich nicht mehr der Emma Heims

Mühe wert, etwas davon zu erzählen. Wo die Menschenlehen so Geburtshaus in Zell
wohlfeil werden, kommt's auf den einzelnen nicht mehr an. Ich
habe die ganze Entwicklung der Ereignisse in unmittelbarer Nähe
mitangesehen, ich war am 12. und 13. Mai in Offenburg, habe
vergeblich da und dort gesucht, den deutschen Gesichtspunkt für
Baden hervorzuheben und habe dabei einige Schimpfwörter und
keinen Dank geerntet; in der Nacht vom 13. Mai war ich als
Bürgerwehrmann im Zeughaus und habe etwas Pulver und Blei
gegen die Mitbegründer der neuen Zustände verschossen. Wie
aber der Landesausschuß einrückte und die neue Wirtschaft anfing
, fühlte ich mich zu souverain, um mich von Blind, Steinmetz
, Stay beherrschen zu lassen. [...] ich blieb im Odenwald
[...], viel zeichnend, zusammen mit der Flüchtlingskolonie zu
Auerbach, [...] bis der 5te Akt der Geschichte, nämlich die Reichstruppen
und die Preußen in langen Heereszügen anrückten.
Dann zog ich unmittelbar hinter der Armee in mein armes Vaterland
ein, war in Weinheim, Ladenburg, Heidelberg pp. immer in
der ersten Verwirrung; zuletzt ging ich, mehr aus Interesse an der
Situation als an dem Geschäft als Aktuar mit dem Zivilkommissär
ins Hauptquartier Kuppenheim vor Rastatt; mit der Übergabe
der Festung steckte ich diesen Dienst auf, um nicht zu den politischen
Untersuchungen verwendet zu werden, und jetzt sitze ich
hier, ungewissen Blicks in die Zukunft und trübselig in meiner
grünen Stube.9


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