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Joseph Victor von Scheffel: Zwischen Sehnsucht und Desillusionismus
Hektor Mackenrodt -
der Ehemann Emma
Heims
„Desillusionismus1 über die Möglichkeiten der bürgerlichen
Gesellschaft fassen kann. Dies scheint im Widerspruch zu dem
tradierten Scheffel-Bild zu stehen, welches den Verfasser des
Trompeters von Säckingen und des Ekkehard als beliebten Autor
eines nationalliberalen Bildungsbürgertums zeichnet, das seine
Lebenspraxis auf „Innigkeit in der Familie, Ehrfurcht vor Sitte
und Recht, harte, aber tüchtige Arbeit"13 abstellte, wie Gustav
Frey tag es formulierte. Weggewischt wird bei solchen Qualifikationen
das individuelle Kolorit eines literarischen Werks. Man
kann auch sagen: die Gebrochenheit, die sich an den Rissen, an
dem ästhetisch Misslungenen festmachen lässt. Völlig zu Recht
wird daher bezogen auf Scheffel in einem neueren Autoren-
Lexikon konstatiert:
S. verbindet, nicht ohne Ironie und Witz, Fiktion und Geschichte
zu einem erbaulich-idyllischen Bild mittelalterlichen Lebens, das
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